Freitag der 4. Osterwoche 08.05.2020

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Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
dir verdanken wir unsere Freiheit und unser Heil,
denn du hast uns
durch das kostbare Blut deines Sohnes erlöst.
Lass uns aus deiner Kraft leben
und unter deinem beständigen Schutz geborgen sein.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium (Joh 14, 1-6)

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?
Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr.
Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Gedanken zum Tag

Ich möchte ihnen heute einen Text mitgeben, der mich immer wieder beschäftigt, weil einem genau diese Fragen oder Antworten immer wieder begegnen.

Manche Menschen sagen: Ich glaube an nichts.
Das mit Gott bilden sich viele nur ein.
Aber viele haben erfahren: Gott ist wie ein liebender Vater,
der sich um jeden Menschen sorgt.
Gott will das Gute für alle Menschen.-
Ich möchte an Gott glauben, der die Liebe ist.

Manche sagen: Ich glaube an nichts.
Das mit Jesus ist nur ein frommes Märchen.
Aber viele haben erfahren: Jesus ist wie ein guter Freund.
Er ist unsichtbar an meiner Seite.
Auf ihn kann ich bauen.-
Ich möchte an Jesus glauben, der mit mir geht.

Manche sagen: Ich glaube an nichts.
Das mit Gottes gutem Geist hat sich einer ausgedacht.
Aber viele haben erfahren: Der gute Geist Gottes tröstet mich.
Er versöhnt Menschen wieder miteinander.
Ich möchte an den Heiligen Geist glauben, der mich heilen kann.

Manche sagen: Ich glaube an nichts
und die Kirchgänger kann man vergessen.
Aber viele haben erfahren: Eine gute Gemeinschaft trägt.
Sie ist die Summe von Einzelnen.
Gemeinsam Gott loben und danken macht mehr Spaß.
Ich möchte in dieser Gemeinschaft der Christen leben,
die mir Halt und Stütze gibt
und die das nach Außen immer wieder sichtbar macht.

Halt und Stütze aneinander und miteinander brauchen wir in dieser Zeit ganz besonders. Gott verbindet uns durch seinen Sohn und so wünsche ich ihnen alles Gute und bleiben sie gesund.

Ihre Maria Brodowski

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Donnerstag der 4. Osterwoche 07.05.2020

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Tagesgebet

Gott und Vater,
du erneuerst den Menschen
und schenkst ihm eine größere Würde,
als er sie im Anfang besaß.
Blicke auf das Werk deiner Liebe,
segne alle, die im Sakrament der Taufe
das neue Leben empfangen haben,
und erhalte sie in deiner Gnade.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium (Joh 13, 16-20)

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hatte, sprach er zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt.
Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen. Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es.
Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Gedanken zum Tag

Das heutige Evangelium führt uns zurück in den Abendmahlssaal. Was da geschehen ist, hat nach dem Tod und der Auferstehung Jesu auch eine ganz andere Dimension, erst jetzt, nach Ostern, wird vieles erst deutlich, was Jesus da den Aposteln als sein letztes Vermächtnis hinterlassen hat.
Drei Punkte betont Jesus im heutigen Evangelium:
Der erste zeigt sich besonders in der Fußwaschung. Jesus ist nicht gekommen um zu herrschen, andere zu tyrannisieren oder zu verurteilen. Er ist in die Welt gekommen, um zu helfen und zu dienen. Wer sich in seiner Kirche auf ihn beruft, muss sich daran ein Vorbild nehmen.
Wer in der Kirche ein Amt ausübt oder eine Aufgabe übernimmt, soll das in der Haltung tun, seinen Mitmenschen einen Dienst zu erweisen. Schon das, im Auftrag Jesu den Mitmenschen zu helfen erfüllt denjenigen, der das auf sich nimmt, er darf ja darauf vertrauen, dass Jesus in diesem Dienst bei ihm ist. Die Versuchung ist groß, diesen Dienst dazu zu missbrauchen, die eigene Macht zu festigen, gewissermaßen in die eigene Tasche zu wirtschaften statt Jesu Werk zu verrichten.
Deshalb ist der zweite Punkt so nahe liegend. Einer seiner engsten Vertrauten wird ihn verraten. Jesus weiß, dass es geschieht, denn er ist nicht nur ein gewöhnlicher Mensch, er ist der Sohn Gottes, er sieht in die Herzen seiner Mitmenschen. Aber er lässt diesen Verrat zu, er verurteilt ihn zwar, verhindert ihn aber nicht. Er jagt Judas nicht aus dem Kreis der Apostel, Petrus, der ihn wenige Stunden später verleugnen wird, macht er zum Felsen, auf den er seine Kirche baut.
Wäre es anders, seine Kirche hätte keinen Papst, Bischof, Pfarrer, Diakon oder auch Lektor, Kommunionhelfer oder Kirchengemeinderat. Denn sie alle sind Menschen. Sie mögen sich zwar bemühen, ihr Amt, ihren Dienst im Sinne Jesu zu verrichten, aber immer wieder werden sie dabei Fehler machen, die Macht, die ihnen dieser Dienst gibt, missbrauchen.
Und doch, das ist der dritte Punkt, wer jemanden aufnimmt, den Jesus gesandt hat, der nimmt ihn, der nimmt Gott bei sich auf.

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

 

Mittwoch der 4. Osterwoche, 06.05.2020

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Tagesgebet

Gütiger Gott,
du bist das Leben der Gläubigen,
der Reichtum der Armen,
die Freude der Auserwählten.
Wir sehnen uns nach deinen Verheißungen.
Stärke unsere Hoffnung
und schenke uns überreiche Erfüllung.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium (Joh 12, 44-50)

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit rief Jesus aus: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.
Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.
Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten.
Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag.
Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll.
Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.

Gedanken zum Marienmonat Mai

Mit dem Monat Mai hat der Monat begonnen, den viele in ihren Herzen den Marienmonat nennen, in dem normalerweise durch die Maiandachten der Mutter Gottes besonders gedacht wird.
Es ist besondere Zeit, in der wir uns an die Mutter Gottes wenden, die den Willen Gottes  durch ihre Antwort: „Siehe ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort“  auf außergewöhnliche Weise erfüllte und so ein großes Glaubenszeugnis ablegte, dass allein auf dem Vertrauen auf das Gottes Wort und sein Tun und Lassen beruht.
Maria, die Tochter von Joachim und Anna, wurde auserwählt, weil sie vielleicht von ihren Eltern sehr liebevoll mit der Botschaft Gottes, des Alten Testaments vertraut gemacht wurde und davon wusste das Gott irgendwann den Messias senden wird, um die Welt zu erlösen.
Viele Jahrhunderte später wird Maria im Geschehen der Menschheit wieder eine besondere Rolle einnehmen, weil sie für die Menschen zu einer Fürsprecherin am Throne Gottes geworden ist. Die Menschen spürten, dass ihre Gebetsanliegen erhört wurden, und dass sie Hilfe erfahren haben, so geschehen in Altötting oder um in der Nähe zu bleiben, auf dem Palmbühl bei Schömberg.
Im Jahr 1858 tat sich dann eine neue Dimension auf, als ein kleines Mädchen in den französischen Pyrenäen eine schöne Frau in einer Grotte erblickte, die ihr später auch ihren Namen sagte, mit dem Bernadette allerdings nichts anfangen konnte, aber für die Welt und für die Kirche war der Name  eine Sensation: „Ich bin die unbefleckte Empfängnis.“
Seither geschehen in diesem kleinen Städtchen Lourdes ungewöhnliche Dinge, die für viele Menschen unerklärbar sind, und viele zum Glauben bringt oder zweifeln lässt. Maria zeigt sich einem „einfachen Hirtenmädchen“ so wie Gott sich 1850 Jahre zuvor einer jungen Frau offenbarte, damit in dieser Welt etwas Besonderes beginnt.
Man mag über diese Orte streiten oder anderer Meinung sein, so wie es bei vielen Menschen der Fall ist, wenn es um Gott, seinen Sohn oder um den Glauben geht. Die Botschaft Jesu, sein Evangelium wird immer wieder Menschen entzweien, so wie Jesus es selber einmal sagte, doch in dieser Botschaft können wir auch Erfüllung und Trost, Heil und Liebe finden.
Gott wendet sich immer schon den Menschen zu. Durch Maria wird diese Zuwendung neu sichtbar, darum dürfen wir uns auch in dieser Zeit mit all unseren Anliegen und Nöten, in unseren Sorgen und Ängsten, aber auch mit unseren Freuden und all dem positiven Erfahrungen unseres Lebens an Maria wenden. Ein ganz besonderes Gebet, das uns mit Maria und dem Leben Jesus verbindet, ist sicher das Rosenkranzgebet.
Es mag für manch einen, ein sich dauernd wiederholendes „Gegrüßet seist du Maria ….“ sein, das eher monoton wirkt, und manch anderen gerade durch diese Wiederholung zur inneren Einkehr führen, bei der man sich mit Jesus auseinandersetzt, und so alle Anliegen auf die Fürsprache der Mutter Gottes zu Gott bringt.
Vielleicht ist es eine gute Möglichkeit, gerade in dieser Zeit von Corona, wieder einmal den verstauben Rosenkranz hervorzuholen und zu beten. Doch wie betet man ihn? Im Gotteslob unter der Nr. 4 gibt es eine gute Anleitung.
Ich bin davon überzeugt das es sich lohnt, sich dafür Zeit zu nehmen und so auf besondere Art und Weise mit Maria, Jesus und vielen Menschen, mit denen wir im Glauben verbunden sind und die das Gleiche tun, zu beten.

Ihnen einen guten Tag und für den Mai immer wieder einmal eine gute Verbindung zu Maria, der Mutter Jesu.

Ihr

Diakon

Thomas Vogler

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Dienstag der 4. Osterwoche, 05.05.2020 / Hl. Godehard

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Tagesgebet vom Dienstag der 4. Osterwoche

Allmächtiger Gott, in dieser österlichen Zeit
feiern wir voll Dankbarkeit die Auferstehung unseres Herrn.
Wir bitten dich:
Erfülle uns mit Freude darüber,
dass wir durch ihn erlöst sind,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Evangelium vom Dienstag der 4. Osterwoche (Joh 10, 22-30)

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In Jerusalem fand das Tempelweihfest statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab.
Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen!
Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.
Ich und der Vater sind eins.

Zum Heiligen Godehard

Godehard wurde im Benediktinerkloster Niederaltaich erzogen; sein Vater Ratmund war Bauer auf Feldern des Klosters, der auffallend begabte Junge kam früh in die dortige Klosterschule, dann ins Kloster St. Emmeram in Regensburg. Aufgrund seiner Begabung wurde er dem Bischof von Salzburg empfohlen, wo er im Kloster St. Peter weiter studierte. 990 schloss er sich dem Orden in Niederaltaich an, wurde 993 zum Priester geweiht, bald schon Prior und 996 Abt. Aus Niederaltaich wurde unter seiner Führung ein blühendes Kloster. 1001 wurde er als Abt auch nach Tegernsee berufen, ohne sein Amt in Niederaltaich aufzugeben. Der doppelte Abbatiat war kirchenrechtlich nicht unbedenklich, so dass er 1002 Tegernsee wieder verließ und nach Niederaltaich zurückkehrte.
Kaiser Heinrich II. übertrug Godehard 1004 zusätzlich die Leitung des reformbedürftigen Klosters in Hersfeld, von dem aus er umliegende Klöster erneuerte. Die Klöster St. Emmeram in Regensburg, Niederaltaich und Tegernsee wurden herausragende Zentren der von Heinrich II. geförderten Reformen von Gorze, man spricht deshalb auch von der Godehard-Reform. Sie strahlte aus bis nach Kremsmünster in Oberösterreich und das kurz vor 1028 gegründete Stift Ossiach in Kärnten, ins Kloster Břevnov in Prag und das Kloster Ostrov - heute Ruinen bei Davle in Tschechien - sowie ins Kloster auf dem Montecassino in Italien, wo Godehards Schüler Richer die Regel der Benediktiner wieder einführte.
1022 wurde Godehard auf Vorschlag von Kaiser Heinrich II. Bischof in Hildesheim als Nachfolger von Bernward - wohl gegen seinen Willen, denn die Legende erzählt, er habe zunächst ausgerufen Lieber in Baiern ein Abt, als dort droben ein Bischof. Als Bischof zeichnete er sich dann aus durch seine Volksverbundenheit und sein fröhliches Wesen; seine schlichte, asketische Lebensweise machten ihn beliebt. Besonders förderte er Schulen und die Buchkunst, er ließ der Überlieferung zufolge 30 Kirchen bauen und verteidigte die Rechte seines Bistums. Nach Heinrichs Tod 1024 verschlechterten sich die Beziehungen zum Königshof.
Godehard habe Verstorbene wieder zum Leben erweckt, damit diese ihre Sünden beichten konnten, um danach wieder sanft zu entschlafen.
Godehard wurde im Dom in Hildesheim bestattet. Am 4. Mai 1131 wurden Godehards Gebeine überführt. Seine Verehrung verbreitete sich schnell in ganz Europa. Auf dem Scheitel am Gotthard-Pass soll schon im 11. Jahrhundert eine Kapelle gestanden haben; Grundmauern, die bei Ausgrabungen gefunden worden sind, deuten sogar auf eine Entstehung im 9. Jahrhundert oder noch früher hin. Der Mailänder Erzbischof weihte die Kapelle dann 1230 dem heiligen Godehard.
Als Namensgeber des Gotthard-Passes wird auch ein Gotthard verehrt, der angeblich Bischof von Mailand war.

(aus Ökumenisches Heiligenlexikon: www.heiligenlexikon.de/BiographienG/ Godehard_von_Hildesheim.html )

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Montag der 4. Osterwoche, 04.05.2020 / Hl Florian

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Tagesgebet vom Montag der 4. Osterwoche

Erhabener Gott,
durch die Erniedrigung deines Sohnes
hast du die gefallene Welt wieder aufgerichtet
und aus der Knechtschaft der Sünde befreit.
Erfülle uns mit österlicher Freude
und schenke uns einst die ewige Seligkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Montag der 4. Osterwoche (Joh 10, 1-10)

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus:

Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.
Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Zum Heiligen Florian

Florian war Amtsvorsteher des Statthalters der römischen Provinz Ufer-Noricum, Aquilinus. Nach seiner Pensionierung - möglicherweise erfolgte sie, weil Florian Christ geworden war - lebte er in Aelium Cetium - dem heutigen St. Pölten.
In der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian kam Statthalter Aquilinus nach Lauriacum, um die Christen auszuforschen. 40 Christen wurden ergriffen und nach vielen Martern eingesperrt. Florian erfuhr davon und eilte nach Lauriacum, um ihnen gegenüber seinem früheren Vorgesetzten beizustehen. Aber Aquilinus ließ auch ihn verhaften, da er sich weigerte, dem Christentum abzuschwören. Er wurde der Überlieferung nach mit Knüppeln geschlagen, seine Schulterblätter mit geschärften Eisen gebrochen, schließlich wurde er zum Tod verurteilt und mit einem Stein um den Hals von einer Brücke in die Enns gestürzt. Die 40 Bekenner, die Märtyrer von Lorch, starben im Kerker.
Die Überlieferung berichtet, dass zunächst niemand bereit war, die Hinrichtung an Florian zu vollziehen. Schließlich stieß ein Soldat ihn doch mit einem Mühlstein um den Hals ins Wasser; als der Soldat dem Ertrinkenden nachschauen wollte, erblindete er. Florian sei dann wieder aufgetaucht, die Leiche von den Wellen auf einen Felsen geworfen und von einem Adler mit ausgebreiteten Flügeln bewacht worden, um sie vor Schändung durch die Heiden zu bewahren. In der folgenden Nacht erschien Florian demnach Valeria, einer frommen Frau, mit der Aufforderung, ihn zu bestatten, was diese auf ihrem Landgut - an der Stelle des heutigen Stiftes der Augustiner-Chorherren in St. Florian - umgehend tat. Die Ochsen, die den Leichnam beförderten, seien vor Durst völlig ermattet, worauf auf wunderbare Weise eine Quelle entstand - der noch heute fließende Floriansbrunnen.
Am Ort der Quelle in St. Florian sollen viele Wunder geschehen sein: böse Geister wurden ausgetrieben, Fiebrige geheilt, Kranke, die hofften, erlangten Barmherzigkeit; deshalb wurde dort die 1116 geweihte Kapelle St. Johannes errichtet. An die Überlieferung von der Quelle schließt sich die Tradition vom Wasserheiligen Florian an, als solcher wurde er schließlich zum Patron gegen Feuergefahren.

(aus Ökumenisches Heiligenlexikon: www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Florian. html)

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Vierter Sonntag der Osterzeit 03.05.2020 Weltgebetstag für Geistliche Berufe

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Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn ist der Kirche siegreich vorausgegangen
als der Gute Hirt.
Geleite auch die Herde, für die er sein Leben dahingab,
aus aller Not zur ewigen Freude.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Evangelium vom Sonntag ( Joh 10, 1-10 )

+Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.
Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Gebet um Geistliche Berufe

Jesus, göttlicher Hirt, du hast die Apostel berufen und zu Menschenfischern gemacht. Rufe auch heute junge Menschen in deine Nachfolge und deinen Dienst. Du lebst ja, um immer für uns da zu sein.
Dein Opfer wird auf unseren Altären Gegenwart, weil alle Menschen an der Erlösung teilhaben sollen.
Lass alle, die du berufen hast, diesen deinen Willen erkennen und sich zu eigen machen. Öffne ihnen den Blick für die ganze Welt, für die stumme Bitte so vieler um das Licht der Wahrheit und die Wärme echter Liebe.
Lass sie getreu ihrer Berufung am Aufbau deines geheimnisvollen Leibes mitarbeiten, und so deine Sendung fortsetzen. Mach sie zum Salz der Erde und zum Licht der Welt.
Gib Herr, dass auch viele Frauen und Mädchen ebenso entschlossen dem Ruf deiner Liebe folgen. Wecke in ihren Herzen das Verlangen, vollkommen nach dem Geist des Evangeliums zu leben und sich selbstlos hinzugeben im Dienst an der Kirche.
Lass sie bereit sein für alle Menschen, die ihrer helfenden Hand und ihrer barmherzigen Liebe bedürfen. (Hl. Papst Paul VI.)

Gedanken zum Sonntag

Eigentlich liegt es auf der Hand: wenn wir Jesus, dem Sohn Gottes, nachfolgen, wenn wir ihn als unseren Hirten annehmen und ihm folgen auf dem Weg der Gottesliebe und der Nächstenliebe, führt das zum Leben in Fülle.
Schon immer aber hat es Menschen gegeben, die sich bewusst gegen Jesus entschieden haben. Letztlich Schafe, die sich in einen Wolfspelz hüllen. Das aber führt dazu, dass die Welt eben ist wie sie ist, denn die Wege, die von Jesus wegführen, führen letztlich ins Elend. Es häuft sich aber auch die Zahl der Schafe, die sich von den Räubern und Dieben täuschen lassen. Denn die Diebe und Räuber verstehen es mittlerweile sehr gut, die Stimme Jesu nachzuahmen. Statt vor ihnen zu fliehen, laufen ihnen deshalb viele Schafe entgegen. Wenn man sie dann als Diebe und Räuber erkennt, ist es oft zu spät. Denn man erkennt sie ja gerade daran, dass es ihnen um das Schlachten der Schafe geht.
Am Anfang steht also, dazu zu stehen, ein Schaf zu sein. Anzuerkennen, dass wir Geschöpfe Gottes sind, dass wir von ihm abhängen. Die Erkenntnis, dass es uns zum Heil, zum Leben in Fülle führt, wenn wir tun, was Gott uns sagt. Anzunehmen, dass wir Gottes Führung brauchen.
Und dann ist es auch wichtig, die Stimme Jesu genau zu kennen. Deshalb tun wir gut daran, wenn es wieder möglich ist, Gottesdienste zu besuchen und seine Stimme in den Schriftlesungen zu hören. Ausdrücklich sind wir von Jesus aufgefordert, Eucharistie zu feiern, um ihm in den gewandelten Gaben zu begegnen.
Je besser wir dann Jesus und seine Stimme kennen, umso geringer ist die Gefahr, dass wir uns von Dieben und Räubern täuschen lassen, dass wir falschen Hirten hinterherlaufen, die uns letztlich nur ausnutzen wollen und die uns wegführen, von der Weide, auf die uns Jesus leiten will. Die Mühe lohnt sich, denn dort wartet kein Mittelmaß, dort wartet auf uns ein Leben in Fülle.

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

 

Samstag der dritten Osterwoche, 02.05.2020 – Gedenktag des Hl. Athanasius

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Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast dem heiligen Bischof Athanasius
den Geist der Kraft und der Stärke verliehen,
so dass er die Lehre von der wahren Gottheit deines Sohnes unerschrocken verteidigte.
Höre auf die Fürsprache dieses heiligen Bekenners.
Hilf uns, an der Botschaft festzuhalten, die er verkündet hat,
und gib, dass wir unter seinem Schutz
dich tiefer erkennen und inniger lieben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Gedenktag ( Mt 10, 22-25a )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.
Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.
Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn.

Aus dem Leben des Heiligen Athanasius:

Athanasius mit dem Beinamen „der Große“ ist einer der bedeutendsten Kirchenlehrer der alten Zeit. Er wurde um 300 in Alexandria geboren. 325 nahm er als Diakon seines Bischofs am Konzil von Nizäa teil. Gegen die Irrlehre des Arius war er ein unermüdlicher Verteidiger der Lehre von der wahren Gottheit Christi, wie sie vom Konzil von Nizäa definiert worden war: Christus ist der Sohn Gottes, „gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater“. Da auch die Staatsgewalt auf Seiten der Irrlehrer stand, musste Athanasius wiederholt aus Alexandrien fliehen: siebzehn Jahre seines Lebens verbrachte er im Exil, auch im heutigen Südwesten Deutschlands, in der alten Römerstadt Trier.
Seine zahlreichen Schriften dienen vor allem der Erklärung und Verteidigung des wahren Glaubens. 373 ist er in Alexandria gestorben. Seine Zeitgenossen, von denen manche ihn aufgrund seiner geringen Körpergröße und seiner nordafrikanischen Herkunft als „schwarzen Zwerg“ verunglimpften, sagten über ihn dennoch anerkennend:
„Er überredete, er mahnte, er griff zur Gewalt. Wenn er angegriffen wurde, verteidigte er sich. Wenn er der Stärkere war, dann erlebte sein Gegner eine böse Stunde. Es ist die Schwäche der Unerschrockenen, ihre Kraft nicht zu messen und so bisweilen das rechte Maß zu verfehlen.“
Der Name Athanasius bedeutet „der Unsterbliche“.

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

 

Freitag der dritten Osterwoche 01.05.2020/ Hl. Josef der Arbeiter

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Tagesgebet

Gott, du Schöpfer der Welt,
du hast den Menschen zum Schaffen und Wirken bestimmt.
Auf die Fürsprache unseres Schutzpatrons,
des heiligen Josef, der mit seiner Hände Arbeit
die Heilige Familie ernährte, gib uns Kraft und Ausdauer,
damit wir deinen Auftrag auf Erden erfüllen
und so den verheißenen Lohn empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Freitag der dritten Osterwoche (Joh 6, 52-59)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.
Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.
Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.
Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.

Gedanken zum Gedenktag des Heiligen Josef:

Den 1. Mai, der überall in der heutigen Welt als Tag der Arbeit begangen wird, hat Pius XII. zum Fest des heiligen Josef des Arbeiters bestimmt. Damit soll der heilige Josef geehrt, aber auch die Würde der menschlichen Arbeit bewusstgemacht werden. Josef hat als Handwerker gearbeitet und für seine Familie das Brot verdient. Die Arbeit, wie sie heute von der Masse der Arbeiter getan und auch erlitten wird, ist sehr verschieden von der Arbeit in der alten Welt. Aber immer geht es darum, dass der Mensch, indem er die Kraft seines Körpers und seines Geistes einsetzt, sein eigenes Leben verwirklicht, seine Persönlichkeit entfaltet und das Leben in dieser Welt lebenswert oder doch erträglicher macht. Der Christ weiß außerdem, dass er seine Arbeit von Gott her und zu Gott hin tut.

(Aus dem Schott-Messbuch)

Gedanken zum Wettersegen (der vom 1. Mai bis zum 14. September erteilt wird):

Liturgie und Wetter - das ist kein dem Klimawandel verdanktes Modethema. Gott als Schöpfer allen Lebens anzurufen ist heute so aktuell wie in früheren Zeiten.

Dass Unwetter großen Schaden anrichten können, erleben wir immer wieder. Und wer selber schon mal in ein Gewitter geraten ist, weiß wie bedrohlich die Kräfte der Natur wirken. Es erstaunt deshalb nicht, dass auch Christen glaubten, dass im Gewitter böse Dämonen wirksam waren und ihr Unwesen trieben. So entstand der sogenannte Wettersegen. Im deutschsprachigen Raum setzte sich auch der Brauch durch, den Segen mit einem Kreuzpartikel zu erteilen. Im Gegensatz zum „römischen" Wettersegen, der nur bei drohendem Unheil gebetet wurde, spendete man den „deutschen" Wettersegen vom April bis zum September täglich. Dieser Brauch hat sich im deutschsprachigen Gebiet bis heute erhalten. Vom Festtag des Heiligen Markus am 25. April oder vom 1. Mai bis zum Fest Kreuzerhöhung am 14. September wird dieser Segen als erweiterter Schlusssegen der Messfeier erteilt. Heute geht es dabei vielmehr um ein Gebet an Gott, dass er Schaden und Unheil fernhalten möge.
In unserem deutschsprachigen Messbuch sind solche Wettersegen zu finden: „Gott, du Schöpfer aller Dinge, du hast uns Menschen die Welt anvertraut und willst, dass wir ihre Kräfte nützen. Aus dem Reichtum deiner Liebe schenkst du uns die Früchte der Erde: den Ertrag aus Garten und Acker, Weinberg und Wald, damit wir mit frohem und dankbarem Herzen dir dienen."
Zunächst wollen wir nicht vergessen, dass Gott der Schöpfer aller Dinge ist. Der Anfang dieses Gebets erinnert an die Begleitgebete zur Gabenbereitung. Wenn der Priester die Schale mit Brot über den Altar hält spricht er: „Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, damit es uns das Brot des Lebens werde." Und wenn der Priester den Kelch über den Altar hält: „Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit. Wir bringen diesen Kelch vor dein Angesicht, damit er uns der Kelch des Heiles werde."
Der Anfang des Wettersegens ist ein Gebet zu Gott, dem zuallererst unser Lob und Dank gilt. Dank für unsere Erschaffung, Dank für die ganze Schöpfung. „Aus dem Reichtum deiner Liebe schenkst du uns die Früchte der Erde: den Ertrag aus Garten und Acker, Weinberg und Wald, damit wir mit frohem und dankbarem Herzen dir dienen."
Erst jetzt kommt die Bitte um die Erhörung unseres Gebets: „Erhöre unser Gebet: Halte Ungewitter und Hagel, Überschwemmung und Dürre, Frost und alles, was uns schaden mag, von uns fern." Für in der Landwirtschaft tätige Menschen, mag diese Bitte eine tiefere Bedeutung haben, als für Stadtmenschen. Aber gerade der Wettersegen kann uns helfen, nicht zu vergessen, woher wir die Nahrung für unser Leben erhalten. In einem weiteren Wettersegen des Messbuches werden nicht nur die Menschen gesegnet, sondern auch die Felder, die Gärten und der Wald. Ein schöner Hinweis, dass auch die Natur Teil der göttlichen Schöpfung ist und ihr der Segen Gottes zugesprochen werden kann.

(Auf Grundlage eines Artikels von Jürg Stuker auf liturgie.ch )

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Gebet zum Wettersegen

Gott, du Schöpfer aller Dinge, du hast uns Menschen die Welt anvertraut und willst, dass wir ihre Kräfte nützen. Aus dem Reichtum deiner Liebe schenkst du uns die Früchte der Erde: den Ertrag aus Garten und Acker, Weinberg und Wald, damit wir mit frohem und dankbarem Herzen dir dienen. Erhöre unser Gebet: Halte Ungewitter und Hagel, Überschwemmung und Dürre, Frost und alles, was uns schaden mag, von uns fern. Schenke uns, was wir zum Leben brauchen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Donnerstag der dritten Osterwoche 30.04.2020 / Hl. Papst Pius V.

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Tagesgebet

Herr, unser Gott,
du hast den heiligen Papst Pius berufen,
in deiner Kirche den Glauben zu schützen
und die Liturgie zu erneuern.
Auf seine Fürsprache gewähre uns,
dass wir die Mysterien des Heiles in lebendigem Glauben feiern
und Frucht bringen in Werken der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Donnerstag der dritten Osterwoche ( Joh 6, 44-51 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.
Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.

Aus dem Leben des Hl. Papstes Pius V.

Michele Ghislieri wurde am 17. Januar 1504 in Bosco Marengo im Piemont geboren. Im Alter von vierzehn Jahren trat er in den Dominikanerorden ein, wurde nach seiner Priesterweihe Inquistor von Como und Bergamo, 1556 zum Bischof geweiht und bereits ein Jahr später zum Kardinal erhoben. Am 7. Januar 1566 ging er aus dem Konklave als Papst Pius V. hervor. Sein Papstname Pius – „der Fromme“- ist als sein Programm zu verstehen: Nach außen gütig, gegen sich selbst streng, verkörperte er das Ideal eines religiösen Papstes. Pius soll unmittelbar nach seiner Wahl gesagt haben: „Ich hoffe, so zu regieren, dass die Trauer bei meinem Tode größer sein wird, als die bei meiner Wahl.“ Sein für Kirchenfürsten seiner Zeit ungewöhnlich vorbildlicher Lebenswandel, und seine Neigung, sich für die Belange der Menschen zu interessieren, brachten ihm, dem zunächst ungeliebten früheren Inquisitor, bald die Verehrung der Römer ein. Zugleich ist Pius V. ein Papst, der bis heute die Gemüter spaltet: Unerbittlich zeigte er sich, wo es sich um Vergehen gegen kirchliche Grundsätze handelte; Entweihung des Sonntags, Gotteslästerung und Ehebruch ahndete er mit solch drakonischen Strafen, dass man ihm vorhalten musste, er habe es nicht mit Engeln, sondern mit Menschen zu tun. Sein Pontifikat war auch von einer Verfolgung der Protestanten und repressiven Maßnahmen gegen die Juden geprägt. Königin Elisabeth I. von England exkommunizierte er.
Andererseits war dieser Papst ein großer Reformer: Pius sorgte dafür, dass Rom seinen Ruf als „größte Kloake“, loswurde, indem er große Summen in den Ausbau und die Renovierung der Infrastruktur investierte. 
Seine Amtszeit war beeinflusst durch das Konzil von Trient (1545–1563). Er verbot den Ablasshandel, der mit ein Auslöser der Reformation gewesen war, reformierte die Römische Kurie und ließ 1570 das Römische Messbuch neu herausgeben, das bis zu den liturgischen Reformen Papst Paul VI. 1969 allgemeine Gültigkeit besaß. Seine Reformen wirken noch bis in die Gegenwart:
Die gediegene akademische Ausbildung der Priester war ihm eine Herzensangelegenheit.
Er stärkte die Bedeutung der Pfarreien, indem er die Pfarrer verpflichtete, innerhalb ihrer Pfarrei im Pfarrhaus zu wohnen und ordnete regelmäßige Visitationen der Pfarreien an.
Pius kleidete sich auch als Papst in den weißen Habit der Dominikaner und begründete damit die Tradition, dass der Papst bis auf den heutigen Tag eine weiße Soutane trägt.
In sein Pontifikat fiel auch der Sieg über die Osmanen in der Seeschlacht von Lepanto im Jahr 1571. Den Sieg schrieb er der Fürsprache der Gottesmutter Maria und dem inständigen Rosenkranzgebet zu. Bereits 1572 wurde das Rosenkranzfest eingeführt und das Rosenkranzgebet gewann neue Bedeutung in der Kirche. Am 1. Mai 1572 ist er in Rom gestorben. 1712 wurde er von Papst Clemens XI. heiliggesprochen. Sein Grab befindet sich in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom.

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Mittwoch, 29.04.2020 – Fest der Hl. Katharina von Siena, Schutzpatronin Italiens und Europas

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Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast der heiligen Katharina von Siena
das Leiden Christi und die Wunden seiner Kirche vor Augen gestellt.
Im Dienst an der Kirche wurde ihre Liebe zu einem lodernden Feuer.
Mache auch uns, die wir zu Christus gehören, bereit,
die Leiden seiner Kirche mitzutragen,
damit einst seine Herrlichkeit an uns offenbar wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Fest (Mt 11, 25-30)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.
Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Aus dem Leben der Hl. Katharina von Siena

Katharina wurde im am 25. März 1347, als 23. Kind in eine verarmte Adelsfamilie in Siena geboren. Ihr Vater erwirtschaftete den Lebensunterhalt für die große Familie als Wollfärber.
Bereits als etwa sechsjähriges Kind hatte sie der Überlieferung zufolge ihre erste Vision, und schon als Kind zog sich Katharina mehr und mehr zurück und suchte die Einsamkeit. Sie betete, statt zu spielen, und aß immer weniger. Als Jugendliche weigerte sie sich standhaft zu heiraten und mehr Wert auf ihr Äußeres zu legen. Darüber erbost, versuchte ihre Mutter Katharinas Willen zu brechen und verfügte, dass sie die Arbeiten der Küchenmagd übernehmen sollte, um ihr keine Zeit für Stille und Gebet zu lassen. In einer erneuten Vision soll Katharina den hl. Dominikus gesehen haben. Katharina widmete sich mehr und mehr dem Gebet und harten Bußübungen. Sie fastete, verzichtete auf Fleisch, Wein und gekochtes Gemüse, schlief nicht mehr in einem Bett, sondern auf Brettern, betete in der Nacht und schlug sich nach dem Vorbild des Dominikus mit einer eisernen Kette. Erst nach wiederholten Anfragen wurde sie schließlich 1363 im Alter von 16 Jahren von den Dominikanerinnen aufgenommen. Eine neuerliche Vision hat ihr Leben noch einmal radikal verändert. In dieser Vision ist ihr Christus erschienen, der ihr einen Ring über den Finger gestreift hat und zu ihr gesagt hat: „Siehe, ich vermähle dich mir, deinem Schöpfer und Erlöser, im Glauben.“ Wohl unter dem Eindruck dieser Vision verließ Katharina die enge Klausur ihrer Zelle und ging in die Öffentlichkeit. Sie stellte ihr Leben in den Dienst der Mitmenschen. Sie unterstützte, mit der Hilfe ihres Vaters, Arme und Kranke. Häufig besuchte sie das Gefängnis, um Verurteilte zu trösten und sie zur Richtstätte zu begleiten. Ihre Ausstrahlung und ihre Arbeit führten dazu, dass sich um sie herum eine Gruppe bildete, für die Katharina zu einer geistlichen Mutter wurde. Katharina äußerte sich außer zu kirchlichen Fragen auch in politischen und gesellschaftlichen Belangen – für eine Frau in jener Zeit äußerst ungewöhnlich und Aufsehen erregend. 
Aus ihrem Glaubensverständnis heraus entfaltete sie auch eine politische Wirksamkeit. Sie hielt öffentliche Ansprachen und brachte dabei auch scharfe Kritik an den Verantwortlichen in Kirche und Politik an. Bald verbreitete sich ihr Ruf in ganz Europa und Menschen aus vielen Ländern fragten sie um Rat – darunter der Papst, den sie streng ermahnte und schließlich zur Rückkehr nach Rom aus dem Exil in Avignon bewegen konnte. Katharina starb nach schwerer Krankheit im Alter von 33 Jahren am 29. April 1380 in Rom und wurde bereits 1461 heilig gesprochen. Papst Paul VI. erhob sie 1970 zur Kirchenlehrerin. Im Jahr 1999 erklärte Papst Johannes Paul II. Katharina zur Schutzpatronin Europas. Das bis heute vielbesuchte Grab der Schutzpatronin Italiens und Europas befindet sich unter dem Hochaltar der Basilika Santa Maria sopra Minerva in der Altstadt von Rom in der Nähe des Pantheons. Sie charakterisierte sich selbst mit den Worten: „Mein Wesen ist Feuer.“

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Dienstag der dritten Osterwoche, 28.04.2020 / Hl. Peter Chanel

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Tagesgebet

Starker Gott,
du hast durch den Märtyrertod des heiligen Peter Chanel den Glauben auf den Inseln der Südsee eingepflanzt.
Lass uns in diesen österlichen Tagen
die Geheimnisse des Todes und der Auferstehung Christi so feiern,
dass wir Zeugen des neuen Lebens sein können.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Evangelium vom Dienstag der dritten Osterwoche (Joh 6, 30-35)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sagte die Menge zu Jesus: „Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!
Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Aus dem Leben des Hl. Peter Chanel

Pierre Louis-Marie (Peter) Chanel wurde am 12. Juli 1803 in dem kleinen Ort Montrevel-en-Bresse (ungefähr 130 Kilometer nordwestlich unserer Partnerstadt Chambéry) in Frankreich geboren. Nach seinem Theologiestudium wurde er im Jahr 1827 zum Priester geweiht. Drei Jahre nach seiner Priesterweihe trat er in den erst wenige Jahre zuvor neu gegründeten Orden der „Gesellschaft Mariens“, der Maristen, ein, der sich ein Wirken „gleichsam unbekannt und verborgen mitten in der Welt – wie Maria“ zum Ziel gesetzt hatte. 1836 erhielt die neue Ordensgemeinschaft die päpstliche Anerkennung, gleichzeitig beauftrage Papst Gregor XVI. die Maristen mit der Aufnahme der Missionstätigkeit in der westlichen Südsee. Im Jahr 1837 kam Peter Chanel auf die Insel Futuna (Ozeanien). Trotz großer Mühe sah er so gut wie keinen Erfolg. 1841 ließ ihn der König der Insel aus Zorn über die Bekehrung seines Sohnes und aus Angst um seine Herrschaft ermorden. Als ein Jahr später der Generalvikar der Missionen den Leichnam bergen wollte, baten zahlreiche Einheimische um die Taufe. Nur wenige Jahre später ließ sich die gesamte Bevölkerung taufen. Bis heute sind 98 % der Bevölkerung römisch-katholisch. Peter Chanel ist der erste Märtyrer und der Patron Ozeaniens. 1954 sprach ihn Papst Pius XII. heilig.

Gedanken zur Lesung des Tages, Apostelgeschichte 7,51-8

Komm, Heiliger Geist!

Meine lieben Freunde, die heutige Lesung berichtet vom Martyrium des heiligen Stephanus, ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde und erster Märtyrer des Christentums. Es kommt bei Stephanus zu einer schnellen Verurteilung.
Märtyrer-Sein oder das Leben für Jesus hingeben ist eine der Seligpreisungen. Und Jesus hat uns mal ermutigt, dass wir uns freuen sollten, wenn wir in seinem Namen verfolgt würden. 
Ich glaube es fest, dass um der Weg entlang der Spuren Jesu richtig zu gehen, um Zeugnis von ihm zu geben, konnte es was für einen Christen kosten: sein Leben vielleicht.
Dazu brauchen wir in uns die Gegenwart des Heiligen Geistes, ohne die wäre es unmöglich Zeugnis von Jesus zu geben.
Also Leute, In den schwierigen Momenten, wie in der Corona Pandemie, ist das Gebet zum Heiligen Geist da, um uns zu verstärken, auf diesem Weg des Zeugnisses zu gehen.
Komm, Heiliger Geist, der Leben schafft, erfülle uns mit deiner Kraft. Amen!

(Pater Kaycee Mc Donald)

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

 

Montag der dritten Osterwoche 27.04.2020 / Hl. Petrus Kanisius

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Tagesgebet

Herr, unser Gott,
du hast den heiligen Petrus Kanisius berufen,
in Wort und Schrift den katholischen Glauben kraftvoll zu verteidigen.
Höre auf seine Fürsprache.
Lass alle, die nach der Wahrheit suchen,
dich finden und erhalte deine Gläubigen im Bekenntnis zu dir.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Montag der dritten Osterwoche (Joh 6, 22-29)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten.
Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?
Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.
Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.
Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?
Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Aus dem Leben des Heiligen Petrus Kanisius

Petrus Kanisius ist einer der ersten und zugleich bedeutendsten Jesuiten: Geboren am 8. Mai 1521 im heute niederländischen Nijmegen, wuchs er in den Jahren auf, als sich das Spannungsfeld zwischen Katholiken und Protestanten immer mehr auflud. Er studierte zwischen 1536 und 1546 in Köln; im Jahr 1543 schloss er sich dem Jesuitenorden an. 1549 ließ der Ordensgründer der Jesuiten, der Hl. Ignatius von Loyola, ihn als achten Jesuiten zur feierlichen Profess zu. Die nächsten dreißig Jahre widmete Petrus Kanisius der Wiedergewinnung Deutschlands für den katholischen Glauben: Er arbeitete in Ingolstadt, Prag, Augsburg, Innsbruck und München. Obwohl er die Übernahme des Bischofsamtes ablehnte, wirkte er in den Jahren 1554/55 als Diözesanadminstrator und Domprediger in Wien. 1556-1569 war er der erste Ordensobere der neuen oberdeutschen Provinz des Jesuitenordens. Er nahm an Reichstagen und Religionsgesprächen teil. Achtung schuf sich Petrus Kanisius durch seine zurückhaltende Art im Umgang mit den Reformatoren, die ihn nie von „Ketzern“ oder „Irrlehren“ sprechen ließ, sondern behutsam von „neuen Lehrern“ und „neuen Lehren“. Kirchliche Missstände prangerte er jedoch scharf und deutlich an. Sein Katechismus, der 1555 unter dem Titel „Summa doctrinae christianae“ erschien, war als Antwort auf den Martin Luthers gedacht und wurde allein bis zu seinem Tode 200-mal nachgedruckt. Petrus Kanisius schrieb auch ein „Manuale für Katholiken“, das man als den „Sonntags-Schott der deutschen Katholiken des 16. und 17. Jahrhunderts“ bezeichnen kann. 1580 wurde er nach Fribourg in die Schweiz geschickt; dort starb er 1597. In der dortigen Jesuitenkirche liegt er begraben. Papst Leo XIII. nannte ihn den „Zweiten Apostel Deutschlands nach dem Hl. Bonifatius“. 1925 hat Papst Pius XI. Petrus Kanisius heiliggesprochen.

Ein Wort des Hl. Petrus Kanisius

„Ich weiß oft nicht, was für ein Wind mich vorantreibt, wohin mein Schifflein segelt, wo ich festsitze und wie ich meinen Kurs richtig steuere.“ - „Ich vertraue auf Gott, meinen Herrn, der mir alles zum Besten schickt. Des Ewigen, nicht des Zeitlichen wegen bin ich erschaffen und erlöst worden.“

Gedanken zum Evangelium - Joh 6,22-29

Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?

Meine lieben Freunde, zu der Menge, die den ganzen Weg aus Kapernaum gekommen war, um ihn zu suchen, sagte Jesus: „Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird! …“ Joh 6, 26-27.
Ja, Jesus hat genau dieser Menschenmenge, die nach ihm gesucht hat, vor einiger Zeit zu Essen gegeben. Möglicherweise sind sie wieder zu ihm gekommen, um Essen zu erhalten. Aber um zu beweisen, dass sie wegen des Evangeliums, das Jesus predigte, dorthin gekommen waren, gingen sie noch einen Schritt weiter. Sie erkundigten sich bei ihm, was sie tun müssten, um die Werke Gottes auszuführen. Darauf antwortete Jesus ihnen: „Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“ Joh 6, 29.
So, meine lieben Freunde, die Voraussetzung  dafür, als Christen die Werke Gottes vollbringen zu können, ist es, an das zu glauben, was Jesus verkündet hat. Der Glaube erzeugt eine Aufwärtsspirale des körperlichen Tuns und geistigen Seins für andere.   Damit wir diese Aufgabe aber erfüllen können, liefert sich Jesus uns als Nahrung aus für diese Reise, für den Weg.
Also Leute, der Weg zum ewigen Leben erfordert unter anderem auch, dass wir unsere individuellen Gaben erkennen und nutzen müssen. Wenn wir dies in Demut tun, werden wir die Werke Gottes als Ergebnis unseres Glaubens erkennen. Amen!

(Pater Kaycee Mc Donald)

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Dritter Sonntag der Osterzeit, 26.04.2020

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Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
lass die österliche Freude in uns fortdauern, denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen lassen.
Gib, dass wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Sonntag (Joh 21, 1-14)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.
Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.
Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.
Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot.
Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.
Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.
Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.
Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Gedanken zum Sonntag

Heute führt uns das Evangelium an den See Tiberias oder wie wir ihn besser kennen an den See Genezareth. Hier offenbart sich Jesus noch einmal auf besondere Weise seinen Aposteln. Wiederum ist es eine kleine Schar, die sich um Petrus versammelt und ihrem Beruf als Fischer nachgehen, denn Leben müssen sie ja auch. Doch welche Enttäuschung:
Sie fingen in dieser Nacht nichts und ausgerechnet jetzt steht ein Fremder am Strand der Hunger hat und nach Essen fragt.
Diesem Fremden, den sie nicht zu kennen scheinen, geben sie zur Antwort: Wir haben nichts, wir haben nichts gefangen!
Daraufhin antwortet der Fremde, werft eure Netze auf der anderen Seite des Bootes aus und sie tun es.
Wir würden sicher zuerst fragen: Warum? Welche Ausstrahlung muss von diesem Menschen ausgegangen sein?
So verhalten sie sich entsprechend dem Motto, es kann ja nicht schaden, wenn wir die Netze auf der anderen Seite auswerfen, wir werden dem schon zeigen, dass er keine Ahnung vom Fischen hat - und o Schreck - sie fingen so viel, dass die Netze zu zerreißen drohten.
Doch sie halten den Fang sicher in ihren Händen und erkennen auf einmal, dass es der Herr ist, der da am Strand steht. Petrus verlässt voller Freude das Boot, um zu seinem Herrn zu kommen. An Land wird Jesus mit Petrus ein Feuer entfachen und mit dem dazukommenden Jünger essen.
Sie trauen sich nicht zu fragen, wer er ist, weil sie in ihrem Innern schon spürten, wer er war. Doch die Freude darüber, dass der Herr ihnen wieder begegnet, sich ihnen zuwendet, ja sogar mit ihnen isst, lässt sie vielleicht auch schweigen.
Vielleicht schweigen wir angesichts der Pandemie auch immer wieder, vielleicht sind wir sogar manchmal erstaunt, was in unserer Bevölkerung aufbricht und wie Menschen jetzt für andere da sind, vielleicht ist manch einer jetzt auch wieder hoffnungsvoller, weil die ersten Lockerungen kommen und man wieder Licht am Ende des Tunnels sieht.
Vielleicht ist dem einen oder anderen in diesen Tagen auch klar geworden, wie schmerzlich es sein kann, seine Verwandten nicht besuchen und sehen zu dürfen  und wie groß ist die Freude über die sozialen Medien miteinander sprechen zu können und wenigstens die Stimme der Enkel und Verwandten zu hören.
So wird es auch den Jüngern ergangen sein, die Freude überwiegt, die Freude jemanden zu sehen, den man eigentlich, nach menschlichem Ermessen in diesem Leben nicht mehr sehen wird. Diese Freude sollten wir in diesen Tagen mitnehmen, diese Freude sollte für uns überwiegen, denn aus dieser Freude heraus wird Neues entstehen und Neues hervorbrechen.
Die Apostel brauchten diese Begegnung, die ihnen wieder Kraft, Stärkung und Hoffnung gab. Auch wir brauchen diese Stärkung, die er uns mit seiner Botschaft der Liebe mitgibt, damit wir unser Leben auch in diesen schweren Zeiten nach vorne ausrichten können.
Jesus geht mit uns und lässt uns so wie seine Apostel nie allein.
Ihnen allen wünsche ich einen gesegneten Sonntag und bleiben sie gesund.

Ihr

Diakon Thomas Vogler

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Samstag, 25.04.2020 – Fest des Hl. Markus, Evangelist

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Tagesgebet

Herr, unser Gott,
du hast den heiligen Markus auserwählt, durch das Wort des Evangeliums dein Heil zu verkünden.
Gib, dass wir gläubig auf die Botschaft hören und unserem Herrn Jesus Christus in Treue nachfolgen,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Evangelium vom Fest ( Mk 16, 15-20 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!
Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.
Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.

Der Heilige Markus, Evangelist

Markus war ein zum Christentum bekehrter Jude. Er wurde als Levit Johannes Markus geboren und war der Sohn einer Maria, in deren Haus die frühen Christen während der Zeit der Christenverfolgung ihre Treffen abhielten (Apostelgeschichte 12, 12) und wo nach der Überlieferung auch das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern stattfand. Die hellenistische Abstammung verrät sein Name Markus und seine Beziehung zu dem Zyprioten Barnabas - der Kolosserbrief bezeichnet die beiden als Vettern (4, 10). Petrus nannte ihn "Sohn" (1. Petrusbrief 5, 13), was auf die persönliche Bindung zwischen den beiden hinweist.
Markus wurde wahrscheinlich unter dem Einfluss von Petrus zum Christentum bekehrt und wirkte von da an als dessen Dolmetscher, da Petrus kaum griechische Sprachkenntnisse besaß. Er zog zusammen mit seinem Vetter Barnabas und Paulus von Jerusalem auf deren erster Reise wohl im Jahr 44 nach Antiochia in Pisidien trennte sich jedoch von ihnen in Perge, um nach Jerusalem zurückzukehren (Apostelgeschichte 12, 25 und 15, 38). Er begleitete dann Barnabas um 50 auf dessen Reise nach Zypern, Paulus jedoch weigerte sich, ihn auf weitere Missionsreisen mitzunehmen.
Während Paulus' erster Gefangenschaft um 60 in Rom traf Markus, der sich auf eine Reise nach Kleinasien vorbereitete, wieder mit Paulus zusammen und sie versöhnten sich (Kolosserbrief 4, 10), im 2. Timotheusbrief bezeichnet Paulus ihn als "guten Helfer" (4, 11). Nach der Legende veranlasste Paulus ihn, sein Evangelium zu schreiben, und schickte ihn zunächst nach Aquileia, anschließend nach Alexandria, um die frohe Botschaft zu verkünden.
Markus gilt als Verfasser des gleichnamigen Evangeliums, das er demnach auf der Grundlage von Petrus' Predigten wohl in Rom schrieb. Papias von Hierapolis bezeichnete Markus als Verfasser des "zweiten Evangeliums" und berief sich dabei auf Petrus.
Markus zog der Überlieferung zufolge um 65 nach Alexandria und gründete dort die Koptische Kirche; als Bischof von Alexandria überfielen ihn demnach christenfeindlich gesinnte Einwohner am Altar und schleiften ihn mit einem Strick um den Hals im Jahr 68 zu Tode; als Ort des Martyrium gilt der damalige Vorort Baukalis an der Stelle des heutigen Markus-Kollegs in Alexandria. Ein Unwetter hinderte die Mörder, ihn zu verbrennen; sein Leichnam blieb unberührt liegen, bis Christen ihn bestatten konnten.
Mit verschiedenen Wundern wird die abenteuerliche Überführung der Gebeine von Alexandria nach Venedig berichtet, die tatsächlich wohl erst im 9. Jahrhundert aus Gründen der Konkurrenz zu "Neu-Aquileia" / Grado erfolgte. Ihren Platz fanden sie in der Kapelle der Dogen, später entstand dort zwischen 1063 und 1073 der Dom San Marco. Dabei soll nach der Legende ein Maurer vom Gerüst gefallen, nach seinem Gebet zu Markus aber unverletzt geblieben sein; deshalb wurde Markus Schutzheiliger der Maurer. Reliquien liegen seit 830 auch im Kloster Mittelzell auf der Insel Reichenau im Bodensee.

(Aus Ökumenisches Heiligenlexikon, https://www.heiligenlexikon.de/Biographien M/Markus. htm)

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Freitag der zweiten Osterwoche 24.04.2020 / Hl. Fidelis von Sigmaringen

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Tagesgebet

Treuer Gott,
aus Liebe zu dir hat der heilige Fidelis für den Glauben sein Leben hingegeben.
Im Vertrauen auf seine Fürsprache bitten wir dich:
Gib, dass auch wir in der Liebe fest verwurzelt und auf sie gegründet seien,
damit wir ohne Menschenfurcht für die Wahrheit einstehen
und die Kraft der Auferstehung deines Sohnes erfahren,
unseres Herrn Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Evangelium vom Freitag der zweiten Osterwoche (Joh 6, 1-15)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe.
Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.
Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll.
Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!
Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer.
Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.
Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.
Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.
Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Der Heilige Fidelis von Sigmaringen

Markus Roy war Sohn des wohlhabenden Stadtschultheißen von Sigmaringen, der das Gasthaus Adler - heute Traube - bewirtschaftete und der Genoveva Rosenberger. Diese verließ Sigmaringen nach dem frühen Tod ihres Mannes, ließ aber die Kinder zurück. Markus besuchte die Lateinschule und das Jesuitengymnasium. Er studierte an der Universität in Freiburg, promovierte 1603 in Philosophie und studierte danach Jura. 1605 bis 1610 bereiste er als Hofmeister adeliger junger Männer Frankreich, Italien und die Niederlande zum Erlernen der Sprachen, zu Studien über den Weltlauf und Vervollständigung seiner Ausbildung; 1611 wurde er zum Doktor des kirchlichen und weltlichen Rechts promoviert. 1611 bis 1612 wirkte er als Gerichtsrat in Ensisheim im Elsass, wobei er sich das Prädikat Advokat der Armen erwarb.
Markus Roy wurde 1612 in Konstanz zum Priester geweiht. Enttäuschung und Verbitterung über Fehlurteile und Misswirtschaft veranlassten ihn kurz darauf, im Kloster in Freiburg in den Kapuzinerorden einzutreten mit dem Ordensnamen Fidelis.
Hätte ich einen noch härteren Orden gefunden, worin ich in vollkommener Weise Gott dienen und das Seelenheil des Nächsten hätte fördern können, ich wäre in denselben eingetreten, bekannte Fidelis. Im Jahr seiner Priesterweihe verfügte er in einem Testament ein bis heute existierendes Stipendium für arme Studenten seiner Heimatstadt und studierte dann bis 1617 in Freiburg, wo schon sein Bruder Ordensmann war, Theologie. Er widmete sich schon in jener Zeit mit aller Strenge der Buße und der Sühne, setzte ganz auf die Kraft des Gebetes, verlängerte freiwillig die Gebetszeiten, betete auch bei der Arbeit und fastete intensiv, über Monate hin.
In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, der Zeit unerbittlicher und verbissener konfessioneller Streitigkeiten, wirkte er als Seelsorger, Prediger und Leiter des Klosters in Altdorf in der Schweiz, dann in Kientzheim im Elsass, ab 1618 in Rheinfelden und ab 1620 in Fribourg in der Schweiz, gleichzeitig als Volksprediger der Gegenreformation und für seinen Orden werbend.
Fidelis' Predigten machten lange Wanderungen notwendig, durch Schnee, Regen und Kälte wurde er geschwächt, schließlich krank; schon zu jener Zeit unterschrieb er seine Briefe mit Bruder Fidelis, in Kürze eine Speise der Würmer. 1621 wurde er Guardian im Kloster in Feldkirch in Vorarlberg, wo 1605 die neue Klosterkirche geweiht worden war.
1621 besetzten die Österreicher das untere Engadin und den Prättigau in der Schweiz, es begann die gewaltsame Rekatholisierung der den protestantischen Graubündnern entrissenen Landesteile. Fidelis kümmerte sich nun als Seelsorger und Feldprediger um die österreichischen Soldaten. Am 24. April 1622 wurde Fidelis von calvinistischen Bauern nach einer Predigt in Graubünden erschlagen.
Er ist Patron der Juristen und der Landespatron von Hohenzollern. In der Sigmaringer Stadtpfarrkirche St. Johann ist an einem der Seitenaltäre die Wiege zu sehen, in der er nach der Überlieferung selbst als Säugling gelegen hat.

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

 

Donnerstag der zweiten Osterwoche 23.04.2020 / Hl. Georg

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Tagesgebet

Starker Gott,
am Gedenktag des heiligen Georg preisen wir deine Macht.
Auf seine Fürsprache hin stehe uns in jeder Not bei.
Hilf uns, deinem Sohn im Leiden nachzufolgen und in der Kraft des Kreuzes das Böse zu besiegen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Donnerstag der zweiten Osterwoche (Joh 3, 31-36)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen.
Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an.
Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist.
Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt.
Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.
Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.

Über die Verehrung des Hl. Märtyrers Georg

Seit dem 4. Jahrhundert ist in Lydda (Palästina) die Verehrung des Märtyrers Georg bezeugt. Er stammte aus Kappadozien und war römischer Offizier. Unter Kaiser Diokletian erlitt er 303 einen grausamen Tod. Das Land zwischen dem Kleinen und dem Großen Kaukasus heißt nach ihm Georgien. Seine Verehrung verbindet die Gläubigen der katholischen und der orthodoxen Kirchen. Georg wird auch in der anglikanischen Glaubensgemeinschaft als Patron von ganz England in Ehren gehalten.

Lebensgeschichte des Heiligen und Legende:

Georg war der Sohn eines römischen Provinzgouverneurs und wurde Soldat im kaiserlichen Heer. Als er nach dem Tod seines Vaters dessen Amt übernehmen wollte, dabei aber seines christlichen Glaubens wegen das Kaiseropfer verweigerte, wurde er wie unzählige andere unter dem Christenverfolger Diokletian zum Tod durch Folterung verurteilt: Er wurde auf ein Rad aus scharfen Klingen geflochten, überlebte jedoch und wurde schließlich enthauptet.
Die zahlreichen verschiedenen Überlieferungen seines Martyriums verlagern es unmittelbar an den Kaiserhof oder fügen einen kaiserlichen Statthalter ein, der seiner Bosheit wegen als „Schlange“ bezeichnet wird. Vielleicht hat darin die Legende vom Drachentöter Georg ihren Ursprung, die besonders von der Legenda aurea verbreitet wurde: Der christliche Ritter befreite eine Königstochter von einem Untier, dem sie geopfert werden sollte, und aus Dankbarkeit ließen sich der König und alle seine Untertanen taufen. Diese Legende, in der sich die griechische Perseussage und Märchen zu einem christlichen Ritterroman verbinden, wurde besonders in England populär. König Richard Löwenherz erwählte den heiligen Georg zu seinem Schutzpatron, und über die zurückkehrenden Kreuzfahrer wurde er zu einem der beliebtesten Heiligen und Namenspatrone.

(Aus Homepage des Bistums Augsburg, bistum-augsburg.de/Heilige-des-Tages/Heilige/GEORG)

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

 

 

 

Mittwoch der zweiten Osterwoche, 22.04.2020

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Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
in den österlichen Geheimnissen, die wir jedes Jahr feiern,
hast du dem Menschen seine ursprüngliche Würde wieder geschenkt
und uns die sichere Hoffnung gegeben, dass wir auferstehen werden.
Gib, dass die Erlösung, die wir gläubig feiern,
in täglichen Werken der Liebe an uns sichtbar wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag (3, 16-21)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Gedanken zum Tag

Bei meinen Unterlagen für den Schulunterricht fand ich eine besonders bemerkenswerte Geschichte zu dem Thema Ostern und Auferstehung. Lassen auch sie sich von dieser Geschichte anrühren, um so den Sinn der Auferstehung auch aus Kindermund zu verstehen.

Ihre Gemeindereferentin

Maria Brodowski

Der Junge Jonathan…

Der Junge, der Jonathan hieß, war körperlich und geistig leicht behindert und brachte seine Lehrerin manchmal zur Verzweiflung. Sicher, es gab Augenblicke, in denen er klar und deutlich sprach, aber oft starrte er nur vor sich hin und gab komische Geräusche von sich.
Bei einem Gespräch mit den Eltern sagte sie sehr deutlich: „Jonathan gehört eigentlich in eine andere Schule.“ Die Mutter weinte leise ins Taschentuch. Der Vater ergriff das Wort: “Frau Müller“, sagte er zögernd, „für unseren Sohn wäre das ein schrecklicher Schock, denn es gefällt ihm hier. Und weit und breit gibt es keine entsprechende Schule. Und wer weiß, wie lange er noch lebt; sein rätselhaftes Leiden ist unheilbar.“
Nachdem beide gegangen waren, saß die Lehrerin noch lange auf ihrem Stuhl. Sie hatte einerseits Mitleid mit den Eltern und ihrem einzigen Kind, aber wurden andererseits die übrigen Schüler nicht benachteiligt, wenn sie durch Jonathan oft abgelenkt waren? Und er würde sowieso nie lesen und schreiben lernen! Aber was waren ihre Schwierigkeiten im Vergleich mit denen dieser Familie?
Der Frühling kam, die Osterferien rückten näher und so war denn auch das bevorstehende Osterfest Unterrichtsthema.
Die Lehrerin erzählte die Geschichte von der Auferstehung Jesu und sprach von vielen Symbolen neuen Lebens, die das Wunder von Ostern augenfällig machten. Dann gab sie jedem Kind ein Plastikei und stellte die Hausaufgabe: „Bringt es bitte morgen wieder mit, gefüllt mit etwas, das neues Leben zeigt.“ Die Kinder nickten, nur Jonathan schaute sie unverwandt an, nicht einmal seine merkwürdigen Geräusche waren zu hören. „Ach ja“, dachte sie,“ ob er verstand, was sie über den Tod und Auferstehung Jesu gesagt hatte?“ Sie nahm sich vor, die Eltern anzurufen, um  ihnen die gestellte Aufgabe zu erklären. Doch im Räderwerk der täglichen Pflichten vergaß sie es. So nahte am nächsten Morgen die Religionsstunde.
Die mitgebrachten gefüllten Plastikeier wurden zum Öffnen auf den Tisch der Lehrerin gelegt. Im ersten Ei befand sich eine Blume. „Ja“, sagte das Mädchen, „eine Blume ist wirklich ein Zeichen neuen Lebens. Wenn die ersten grünen Spitzen aus der Erde ragen, wissen wir, dass es Frühling wird. Das ist mein Ei!“ Das nächste enthielt einen kleinen Schmetterling zum Anstecken, der richtig lebendig wirkte. Die Lehrerin hielt ihn in die Höhe: „Wir wissen alle, dass aus einer hässlichen Raupe ein wunderschöner Schmetterling wird.  Ein sehr treffendes Symbol für das neue Leben, das auf uns wartet!“ „Das war mein Ei“, lächelte die kleine Judith stolz. Im nächsten fand die Lehrerin einen Stein, mit Moos bewachsen. In einem anderen, einen kleinen Osterhasen – weil sie so viel Nachwuchs haben können, gelten sie auch als Symbol für neues Leben. Dann ein buntes Osterei; ein Ei ist wie ein Gefängnis: Keiner nimmt an, dass sich da noch was bewegen kann, und dann springt plötzlich ein lebendiges Küken heraus! Im nächsten war ein kleines Fähnchen – wie es in gebackene Osterlämmer gesteckt wird. Die Lehrerin wunderte sich, wie viel die Kinder behalten hatten. Sie ergriff das nächste Ei – es war merkwürdig leicht; sie schüttelte es ein wenig: Das Ei war leer
„Das ist bestimmt Jonathans Ei“, durchfuhr es sie und wollte es zur Seite legen, um den Jungen nicht in Verlegenheit zu bringen. Hätte sie doch nicht vergessen, seine Eltern anzurufen! Aber da meldete sich schon Jonathan.
„Frau Müller“, sagte er,“ wollen Sie nicht über mein Ei sprechen?“ Verwirrt gab sie zur Antwort: „Aber Jonathan – dein Ei ist ja leer!?
Er sah ihr offen in die Augen und meinte leise: “Ja, aber das Grab Jesu war doch auch leer!“ – Niemand sprach ein Wort.
Als die Lehrerin sich wieder gefangen hatte, fragte sie: „Jonathan, weißt du denn, warum das Grab leer war?“ O ja, gab er zur Antwort, Jesus wurde getötet und ins Grab gelegt. Aber da hat Vater ihn herausgeholt und wieder lebendig gemacht!
Als die Pausenglocke schrillte und die Kinder nach draußen stürmten, saß die Lehrerin immer noch wie betäubt da und hatte Tränen in den Augen: Hatte nicht dieser zurückgebliebene, rätselhafte Junge von der Auferstehung mehr verstanden als alle anderen Kinder?
Drei Monate später war Jonathan tot. Und als die Klasse mit dem Sarg zum Grab zog, wunderten sich manche nicht wenig: Oben auf dem Sarg waren Eierschalenhälften zu sehen, die allesamt leer waren.

Die offenen Schalen, ein schönes Bild für die Auferstehung.

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

 

Dienstag der zweiten Osterwoche, 21.04.2020 / Hl. Bruder Konrad

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Tagesgebet

Gott,
du hast den heiligen Bruder Konrad
zum Dienst an den Wallfahrern und Notleidenden berufen.
Mache auch uns bereit,
in Geduld und Güte denen zu begegnen,
die auf unsere Hilfe warten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Dienstag der zweiten Osterwoche (Joh 3, 7-15)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.
Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen?
Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?
Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.

Das Leben des Heiligen Bruder Konrad

Johannes Evangelist Birndorfer, so der bürgerliche Name des Heiligen, wurde am 22. Dezember 1818 als elftes von zwölf Kindern auf dem Venushof in Parzham bei Weng im Rottal (Diözese Passau) geboren. Die 31 Jahre bis zu seinem Eintritt ins Kloster lebte der Birndorfer Hans auf dem großen elterlichen Hof, den er einmal übernehmen sollte und arbeitete in der Landwirtschaft. Hans zeigte bereits als Kind eine ausgesprochene Frömmigkeit. Zu Hause hatte er einen Hausaltar errichtet, er schien ständig zu beten -es hieß, dass er deshalb niemals einen Hut trage- er führte immer einen Rosenkranz mit sich und besuchte häufig die Messe, oft mehrmals an Sonn- und Feiertagen.
Etwa seit seinem 22. Lebensjahr begleitete ihn der Beichtvater Benefiziat Franz Xaver Dullinger aus Aigen am Inn, der ihm die Aufnahme in den Kapuzinerorden vermittelte.
1849 schließlich trat der große Marienverehrer Johannes Birndorfer als Kandidat in den Kapuzinerorden in Altötting ein. Bei seiner Einkleidung als Terziar erhielt er den Ordensnamen Konrad. Seine Profess als Laienbruder legte er am 4. Oktober 1852 ab und wurde schließlich Pförtner im Kloster St. Anna in Altötting. Diesen Dienst sollte er nun 41 Jahre verrichten, wobei seine Aufgaben in all den Jahren im Wesentlichen gleich blieben. In den bekannten Marien-Wallfahrtsort Altötting kamen Jahr für Jahr unzählige Pilger mit den verschiedensten Anliegen, vielmals war Bruder Konrad der erste Ansprechpartner an der Klosterpforte. Zu seinen Aufgaben gehörte es, die Patres zu verständigen, wenn Menschen deren Dienst benötigten, die Bücher über Messintentionen und Spenden zu führen sowie Gelder zu verwalten. Zudem kamen viele Handwerksburschen, Bettler und Kinder, die sich Essen oder Geld erbaten. Stets war er in aufopfernder Liebe für die Armen da. Bruder Konrad übernahm auch Mesnerdienste. Ihm wird trotz seiner starken Beanspruchung Geduld und Freundlichkeit im Umgang mit den verschiedensten Menschen nachgesagt. Seine Auskünfte waren nicht länger als nötig, er galt als ruhiger Mitbruder. Besonders Frauen gegenüber gab Bruder Konrad sich wortkarg, er wollte Distanz wahren. Ruhe fand er in seiner tiefen Frömmigkeit, seinem Gebets- und Bußeifer und seinem asketischen Leben, das Demut und Pflichtbewusstsein prägten. Zudem hatte er das Privileg bekommen, täglich die Kommunion zu empfangen. Nachgesagt wird ihm die Herzenskunde, nach der er viele charakterliche Entwicklungen seiner Mitmenschen erkannte.
Im Volk sprach es sich bald herum, dass der Pförtner des Klosters ein heiligmäßiger Mann sei, so dass immer mehr ratsuchende Menschen zu ihm kamen. Er selbst ruhte ganz in dem Bewusstsein der Gegenwart Gottes, war ihm in allen Tätigkeiten verbunden und schien die schon zu seinen Lebzeiten einsetzende Verehrung nicht zu bemerken. Seinen Dienst übte er bis drei Tage vor seinem Tod aus. Am 21. April 1894 verstarb er im Kreis seiner Mitbrüder im Alter von 76 Jahren. Unzählige Menschen pflegten das Gedächtnis an ihn. Im Jahr 1912 wurden die Gebeine von Bruder Konrad in eine Gruft vor dem Presbyterium in der alten St. Anna-Kirche überführt, die seit 1953 Bruder Konrad-Kirche heißt.

1914 begann der Seligsprechungsprozess. In den nächsten Jahren wurden mehrere Wunder (Heilungen) anerkannt. Papst Pius XI sprach Bruder Konrad am 15. Juni 1930 selig und am 20. Mai 1934 heilig, woran die bayerische Bevölkerung, die in Pilgerzügen angereist war, regen Anteil nahm.

(aus Homepage der Diözese München und Freising, www.erzbistum-muenchen.de/glaube/heilige-selige/heilger-bruder-konrad/69293

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

 

Montag der zweiten Osterwoche, 20.04.2020

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Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
wir dürfen dich Vater nennen, denn du hast uns an Kindes statt angenommen.
Gib, dass wir mehr und mehr aus dem Geist der Kindschaft leben,
damit wir die wahre Freiheit finden und das unvergängliche Erbe erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium (Joh 3, 1-8)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

Es war ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden. Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist.
Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden.
Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.
Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.
Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.

Gedanken zum Tag

Jesus hat sich bei den Mächtigen seines Volkes und seiner Religion nicht nur Feinde gemacht. Heimlich, es ist schon Nacht, schleicht sich Nikodemus, einer der führenden Köpfe der Pharisäer, zu Jesus, um mit ihm zu reden.
Dieser Nikodemus begegnet uns im Johannesevangelium noch zwei weitere Male. Einmal, im siebten Kapitel, erweist er sich als Mitglied des Hohen Rates und als Fürsprecher Jesu, auch wenn er sich nicht offen zu ihm bekennen will. Das zweite Mal wird er als derjenige erwähnt, der Jesus zusammen mit Josef von Arimathäa nach der Kreuzigung einbalsamiert und ins Grab legt.
Das heutige Evangelium schildert den Beginn des nächtlichen Gesprächs zwischen Jesus und Nikodemus. Aber auch wenn dieser Nikodemus ein heimlicher Bewunderer Jesu bleiben wird, und obwohl er doch als ein Führer der Pharisäer ein überaus bibelkundiger und kluger Mann sein muss, versteht er nicht, was Jesus ihm sagen will.
Wie könnte er auch, wo er doch zum Zeitpunkt des Gesprächs nicht wissen kann, dass Jesus sterben und von den Toten auferstehen wird. Noch hat Jesus seine Jünger nicht beauftragt, seine frohe Botschaft zu verkünden, Zeugnis abzulegen für Jesu Tod und Auferstehung, und alle, die zum Glauben kommen, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen.
Nachdem all das geschehen ist, erkennt es der Apostel Paulus, der ja auch aus der Schule der Pharisäer hervorgegangen ist, ohne Weiteres: in der Taufe sind wir alle mit Christus begraben worden und haben in ihm ein neues Leben empfangen, in der Taufe sind wir aus Wasser und Geist wiedergeboren.
Und so, wie der Wind weht, wo er will, sollen wir uns als Christen vom Heiligen Geist leiten lassen. Wir wissen nicht, aus welcher Richtung und auf welche Wiese der Geist uns erfassen und wohin er uns in dieser Welt führen wird. Und doch sollen wir uns diesem Geist anvertrauen, denn wohin er uns letztendlich führen wird, wissen wir sehr wohl: ins Reich Gottes.
Ich hoffe, sie können sich gerade in der gegenwärtigen Situation diesem Geist anvertrauen. Wie sich unser Leben in dieser Welt in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird, wohin uns der Geist wehen wird, wissen wir nicht. Aber wenn wir ihn hören und bemerken wollen, wenn wir uns für ihn öffnen und um ihn beten, und wenn wir dann noch bereit sind, das zu tun, was er uns sagt, dann wird Gott letztlich alles zum Guten wenden.

Einladung zur geistigen Kommunion

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Sonntag, 19.04.2020 – Zweiter Sonntag der Osterzeit / Weißer Sonntag / Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit

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Tagesgebet

Barmherziger Gott,
durch die jährliche Osterfeier erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Lass uns immer tiefer erkennen, wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat,
wie mächtig dein Geist, aus dem wir wieder geboren sind,
und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Sonntag (Joh 20, 19-31)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan.
Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.

Gedanken zum Tag

Der Apostel Thomas ist mir jedenfalls sehr sympathisch. Er steht zu seinen Zweifeln, nicht nur im heutigen Evangelium. Im Johannesevangelium ist ja auch überliefert, wie er deutlich sagt, dass er die Leidensankündigung Jesu nach dem letzten Abendmahl nicht versteht, dass er nicht wisse, wohin Jesus jetzt gehen wolle, wohin er und die anderen Apostel ihm dann später nachkommen sollten.

Er bringt diese Zweifel ins Wort, die heute noch von vielen genauso geteilt werden. Ja sicher, an einen Gott, an ein höheres Wesen glaube ich, aber dass Jesus wirklich ganz Gott und ganz Mensch war, das kann ich nicht glauben, das höre ich immer wieder. Wenn man sich dann an das heutige Evangelium erinnert, liegt doch der Gedanke nahe, warum Jesus diesen Zweiflern nicht auch erscheint wie er dem Thomas und den anderen Jüngern erschienen ist. Dann müssten doch auch bei ihnen alle Zweifel beseitigt sein. Wenn Jesus wirklich lebt, wenn er wirklich Gott ist, dann wäre das für ihn doch kein Problem. Warum erscheint er nicht hin wieder, möglichst vor Fernsehkameras, dass die ganze Welt ihn sehen kann.

Doch wären dann wirklich alle Zweifel beseitigt? Würden die Zweifel nicht doch bleiben, zumindest immer wieder aufblühen. Wir sehen doch im Fernseher auch, wie David Copperfield Elefanten vor unseren Augen verschwinden lässt, und wir leben eben in unserer Welt, wo Gott für unsere Sinne eben nicht dauernd wahrnehmbar ist, wo wir seine Anwesenheit nicht mit unseren naturwissenschaftlichen Experimenten beweisen können, wo er nicht auf Knopfdruck erscheint. Gott wird, wenn er wirklich Gott ist, für uns immer geheimnisvoll bleiben, und dieses Geheimnisvolle wird immer wieder unsere Zweifel schüren.

Liebe Brüder und Schwestern,

ebenso wie mir der Apostel Thomas sympathisch ist, sind mir auch Menschen sympathisch, die zu ihren Zweifeln stehen. Die mit ihnen ringen, die sich aber auch die Offenheit bewahren, nach Jesus zu suchen, die sich trotz ihrer Zweifel immer wieder mit den anderen Jüngern versammeln in der Hoffnung, die Zweifel verstummen zu lassen.

Thomas hat Jesus nicht zuletzt an seinen Wundmalen erkannt. Jesus hat es zugelassen, dass sein Herz, seine Hände und Füße für uns durchbohrt wurden, so hat er uns erlöst. Und deshalb werden wir Gott auch immer da finden, wo es in unserer Welt offene Wunden gibt, bei den Armen, den Kranken, den Kriegs- und Terroropfern.

Vielleicht hilft uns ja gerade die gegenwärtige Situation, ihm zu begegnen.

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

 

 

Samstag, 18.04.2020 – Samstag der Osteroktav

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Tagesgebet

Gnädiger Gott,
in deiner übergroßen Liebe schenkst du der Kirche neues Wachstum.
Wache über das Volk, das du dir erwählt hast, bewahre alle Getauften in deiner Gnade
und bekleide sie einst mit dem Gewand der Unsterblichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag ( Mk 16, 9-15 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus 

Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.
Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht.
Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. Auch sie gingen und berichteten es den anderen, und auch ihnen glaubte man nicht. Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten.
Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!

Gedanken zum Tag

In diesen Tagen fiel mir wieder eine Geschichte in die Hände, die ich ihnen gerne mit auf den Weg geben möchte, weil sie uns darauf aufmerksam machen möchte, worauf wir in unserem Leben achten sollten und auf was es ankommt.

(Diakon Thomas Vogler)

Der Professor und der schwarze Punkt

Eines Tages kam ein Professor in die Klasse und schlug einen Überraschungstest vor. Er verteilte sogleich das Aufgabenblatt, das wie üblich mit dem Text nach unten zeigte. Dann forderte er seine Studenten auf, die Seite umzudrehen und zu beginnen. Zur Überraschung aller gab es keine Fragen – nur einen schwarzen Punkt auf der Mitte der Seite. Nun erklärte der Professor folgendes: „Ich möchte Sie bitten, das auf-zuschreiben, was Sie dort sehen.“ Die Schüler waren verwirrt, aber sie begannen mit ihrer Arbeit. Am Ende der Stunde sammelte der Professor alle Antworten ein und begann sie laut vorzulesen. Alle Schüler ohne Ausnahme hatten den schwarzen Punkt beschrieben – seine Position in der Mitte des Blattes, seine Lage im Raum, sein Größenverhältnis zum Papier etc. Nun lächelte der Professor und sagte: „Ich wollte Ihnen eine Aufgabe zum Nachdenken geben. Niemand hat etwas über den weißen Teil des Papiers geschrieben. Jeder konzentrierte sich auf den schwarzen Punkt – und das gleiche geschieht in unserem Leben. Wir haben ein weißes Papier erhalten, um es zu nutzen und zu genießen, aber wir konzentrieren uns immer auf die dunklen Flecken. Unser Leben ist ein Geschenk, das wir mit Liebe und Sorgfalt hüten sollten und es gibt eigentlich immer einen Grund zum Feiern – die Natur erneuert sich jeden Tag, unsere Freunde, unsere Familie, die Arbeit, die uns eine Existenz bietet, die Wunder, die wir jeden Tag sehen. Doch wir sind oft nur auf die dunklen Flecken konzentriert – die gesundheitlichen Probleme, der Mangel an Geld, die komplizierte Beziehung mit einem Familienmitglied, die Enttäuschung mit einem Freund, Erwartungshaltung usw.

Die dunklen Flecken sind sehr klein im Vergleich zu allem, was wir in unserem Leben haben, aber sie sind diejenigen, die unseren Geist beschäftigen und trüben. Schaut mehr auf die glücklichen Momente! Nehmen Sie die schwarzen Punkte wahr, doch richten Sie ihre Aufmerksamkeit mehr auf das gesamte weiße Papier und damit auf die Möglichkeiten und glücklichen Momente in ihrem Leben und teilen sie es mit anderen Menschen!"

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

 

Freitag, 17.04.2020 – Freitag der Osteroktav

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Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast den Bund der Versöhnung mit der Menschheit geschlossen
und ihr die österlichen Geheimnisse geschenkt.
Gib uns die Gnade, dass wir deine Heilstaten nicht nur im Bekenntnis feiern,
sondern sie auch durch unser Leben bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag (Joh 21, 1-14)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit offenbarte Jesus sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.
Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.
Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.
Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot.
Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.
Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.
Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.
Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.
Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Gedanken zum Tagesgebet vom Freitag der Osteroktav

FEIERN IST ZU WENIG
Gott hat ein Bündnis mit uns geschlossen.
einen Bund der Versöhnung.
Das ist uns schon fast aus dem Sinn gekommen.
Im österlichen Geheimnis,
im Tod und in der Auferstehung Christi,
wird dieser Bund mit uns erneuert.
Es ist lebendige Wirklichkeit in den Sakramenten
Der Taufe, der Buße und der Eucharistie.

Wir feiern dieses Geheimnis unserer Verbindung mit Gott.
Aber nur zu leiern wäre zu wenig.
Wir müssen das im Alltag leben. was wir feiern.
Und wieder einmal wird mir klar,
wie mir der Gottesdienst des Alltags fehlt.
Im Alltag versage ich oft,
verweigere ich oft die Liebe.
Ich bezeuge im Leben oft nicht, was ich im Gottesdienst feiere.
Wie oft sind zwei. Welten in meiner Brust!
Hier ist meine unheile Welt der Sünde und des Ungenügens.
Und dort ist die heile Welt Gottes, der Liebe und des Mitgefühls.

Ostern ist das Frühlingsangebot Gottes an mich.
In mir wächst neues Leben, wie in der Natur.
Warum schlage ich dieses Angebot so oft aus?
Wie bitter nötig ist daher die Bitte heute:

„Gib uns die Gnade, dass wir deine Heilstaten
nicht nur im Bekenntnis feiern,
sondern auch durch unser Leben bezeugen!"
Mein Leben muss zeigen, dass ich mit Gott verbunden bin.

(Aus: Bruno Rader OSB, Heilige Worte)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

 

Donnerstag, 16.04.2020 – Donnerstag der Osteroktav

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Tagesgebet

Gott und Vater,
du hast die vielen Völker im Bekenntnis deines Namens geeint.
Gib, dass alle, die aus dem Wasser der Taufe wieder geboren sind,
eins werden im Glauben und in Werken der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag (Lk 24, 35-48)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas   

Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.
Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen.
Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?
Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen.
Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift.
Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.

Gedanken zum Tag

Ostern hat viele Facetten. Und so gibt es auch viele Möglichkeiten, wie sich das Fest im Leben der Gläubigen bemerkbar macht, wie das Leben von Menschen durch Ostern gewandelt wird. In den heutigen Schrifttexten finden wir Beispiele dafür.
In der Lesung hörten wir von Petrus und Johannes. Beide, die vorher noch einfache Jünger Jesu waren bzw. wie Petrus den Herrn sogar verleugneten, erfahren in den Tagen nach Ostern eine Kraft, die ihnen die Möglichkeit schenkt, sogar Gelähmte zu heilen.
Jesus hatte vor seinem Tod die Verheißung ausgesprochen, dass durch jene, welche er senden wird, Zeichen von Heilung geschehen werden. Nun erfüllt sich diese Verheißung im Wirken dieser beiden Apostel. Sie wirken nicht aus ihren eigenen Kräften heraus, sondern die Kraft des Auferstandenen wirkt durch sie und lässt den Gelähmten wieder gehen.
Doch die Kraft des auferstandenen Christus vermag noch mehr: Sie bewirkt, dass jener verzagte Petrus jetzt freimütig und offen für die Frohe Botschaft eintritt und von ihr vor dem Volk und vor den Ältesten Zeugnis ablegt. Mit seinen eindrücklichen und leidenschaftlichen Worten möchte Petrus Menschen vom Osterglauben überzeugen und für die Verbreitung dieses Glaubens eintreten.
Doch – und so hören wir es dann im Evangelium – sind noch immer nicht alle vom Ostergeschehen überzeugt. Auch unter den Aposteln bleibt der Zweifel, mehr oder weniger ausgeprägt, vorhanden. Selbst die Offenbarung Jesu vor den Emmaus-Jüngern genügt einigen noch nicht, ihre Zweifel vollkommen abzulegen.
Wer möchte es ihnen verdenken, da doch der Zweifel und die Skepsis zur menschlichen Natur gehören. So erscheint Jesus noch einmal, um erneut gegen diese Zweifel anzugehen und sie seinen Jüngern zu nehmen. Und genau dies ist die tröstliche Botschaft auch heute für uns, die wir vielleicht auch mit Zweifel unterwegs sind: Christus selbst tritt auch heute noch in unsere Mitte, er spricht auch heute zu uns, die wir in seinem Namen versammelt sind. Und sicher auch noch mehr: Er spricht zu uns auch in unserem Alltag, die wir als Getaufte zu ihm gehören. Dadurch möchte er uns Anteil schenken an seinem Sieg über den Tod, der auch sein Leben gewandelt hat und eine Verwandlung auch in unserem Leben möglich machen kann: Nämlich, dass wir, wie Petrus, frei und unerschrocken, die Osterbotschaft in die Welt tragen und durch die Kraft seines Ostersieges den Menschen in unserer Umgebung Gutes tun können.

(aus Liturgie Konkret)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

 

 

 

 

Mittwoch, 15.04.2020 – Mittwoch der Osteroktav

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Tagesgebet

Gnädiger Gott,
du schenkst deinem Volk jedes Jahr die österliche Freude durch das hohe Fest der Auferstehung Christi.
Führe uns durch die Feier, die wir auf Erden begehen, zur unvergänglichen Freude im Himmel.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag ( Joh 20, 11-18 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du?
Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Gedanken zum Tagesgebet vom Mittwoch der Osteroktav

FREUT MICH
Ostern macht uns froh, unser Herz wird weit.
Die Freude ist ein Geschenk des Auferstandenen.
Ostereier. und Osterschinken können wir kaufen.
Doch die Osterfreude kommt aus dem Glauben.
Sie wird uns geschenkt,
auch wenn wir Leiden mit uns tragen.

Im letzten geht es darum. dass wir alle
einmal zur unvergänglichen Freude des Himmels gelangen.
Der Weg zur himmlischen Vollendung geht aber nur über Kalvaria.
Viele Leiden begleiten unseren Weg.
Der Weg zum Himmel ist auch ein Kreuzweg.
Das Leben ist nicht immer ein Osterspaziergang.

Die Freude erwächst aus dem Leid, wenn wir es ertragen.
Der Himmel wächst aus der Zeit, wenn wir sie verwandeln.
Das Leben kommt aus dem Tod, wenn Gott uns neu schafft.
So begleitet die Hoffnung. die österliche Tugend, unser Leben.

(Aus: Bruno Rader OSB, Heilige Worte)

 

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

 

 

 

Dienstag, 14.04.2020 – Dienstag der Osteroktav

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Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
du hast dein Volk durch die österlichen Geheimnisse befreit und gestärkt.
Bleibe bei uns mit deiner Gnade und führe uns zur vollkommenen Freiheit,
damit der Osterjubel, der uns heute erfüllt, sich in der Freude des Himmels vollendet.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag ( Mt 28, 8-15 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus         

Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.
Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen.
Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt.
Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.

Gedanken zum Tagesgebet vom Dienstag der Osteroktav

DER OSTERJUBEL ZIEHT SEINE KREISE

Ostern macht uns frei.
Das Osterfest bestärkt uns in der Freude.
Ich denke an meine Taufe.
Sie führt uns aus der Knechtschaft in die Freiheit.

Ich denke auch an das Sakrament der Buße.
Christus vereinigt uns schwache
Taufschein-Christen immer wieder"

Und ich denke an die Feier der Eucharistie.
Sie nimmt uns hinein in das Leben des Auferstandenen.

Ich denke an die Firmung.
Sie ist die Stärkung unseres Willens.
So weitet sich der Osterjubel.
Und er zieht seine Kreise.

„Herr, bleibe bei uns!"
So beten wir.
Wir österliche Menschen, die wir auf dem Weg sind, beten so.
Einmal wird unser Osterjubel vollendet sein im Himmel.
Noch sind wir fern dem Auferstandenen.
Noch steht uns der persönliche Tod bevor.
Noch ist unsere Welt ein Kummerkasten.
Und eine Klagemauer.
Aber das Osterlicht fällt bereits in unser Dunkel.
Gottes Gnade trifft auf uns.
Sie lässt uns jubeln und hoffen.

„Führe uns zur vollkommenen Freiheit!"
Ich kenne meine Ketten und erlebe meine Engen.
Nur in Gott werde ich das, was ich bin:
Ein Mensch, zur Liebe fähig.
Darum lasse ich im Beten nicht nach.

(Aus: Bruno Rader OSB, Heilige Worte)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Montag, 13.04.2020 – Ostermontag

Tagesgebet

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Gott, du Herr allen Lebens,
durch die Taufe schenkst du deiner Kirche Jahr für Jahr neue Söhne und Töchter.
Gib, dass alle Christen in ihrem Leben dem Sakrament treu bleiben, das sie im Glauben empfangen haben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag ( Lk 24, 13-35 )

+Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah: Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.
Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen – er hieß Kléopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.
Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Und es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren.
Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Gedanken zum Ostermontag

„Menschen auf dem Weg durch die dunkle Nacht“
so lautet der Titel eines modernen Kirchenliedes, das wir ab und zu bei Gottesdiensten mit Kindern und Jugendlichen singen.
Zwei Jünger sind unterwegs, es ist Nacht in ihren Herzen, denn das Liebste das sie hatten ist nicht mehr unter ihnen. Jesus ist tot und die Zeit mit ihm scheint zu Ende zu sein.
Dann das Gerede der Frauen, das sie durcheinanderbringt, sodass sie lieber Reißaus nehmen, um nicht weiter mit dieser Situation konfrontiert zu werden. Und gerade jetzt erleben sie etwas, mit dem sie nie und nimmer gerechnet hätten. Sie begegnen Jesus, als er mit ihnen unterwegs ist, auch wenn sie ihn nicht erkennen, zum anderen dürfen sie miterleben wie er das Brot bricht und ihnen dieses Brot reicht. Jesus streckt ihnen seine Hand entgegen, er holt sie auf eindrucksvolle Weise wieder zurück, sodass sie zueinander sagten: „Brannte uns nicht das Herz, als wir mit ihm unterwegs redeten?“ Daraufhin machen sie sich auf den Weg zurück, um von ihrem Erlebnis zu erzählen, damit es zuerst die Jünger und später die ganze Welt erfahren soll.
Aus der Dunkelheit wurde Licht, und das was sie sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht erträumten, ist Wirklichkeit geworden.
Vielleicht träumen auch wir davon, dass das Heil der Auferstehung in unserm Leben wahr wird, weil wir gerüttelt von dieser Viruskrise manchmal nicht mehr aus noch ein wissen, und uns die Decke auf den Kopf zu fallen scheint, oder die Sorgen um unsere Zukunft Angst bereiten.
Wünschen wir uns, dass auch wir erkennen und spüren, dass Jesus mit uns auf dem Weg ist, so wie er damals mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Emmaus war. Er lässt uns nicht allein, weil er uns in seine Herrlichkeit mit hineinnehmen möchte.
Die Emmausjünger werden durch Jesus aus der Krise ihres Lebens zurückgeholt in die Mitte des Lebens. Schöpfen wir aus diesem Auferstehungsbericht die Kraft, dass die Mitte des Lebens in Jesus liegt und er uns in seine Mitte nimmt.

Ihnen allen einen gesegneten Ostermontag

Ihr

Thomas Vogler

 

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

 

 

Ostersonntag, 12.04.2020: Hochfest der Auferstehung des Herrn

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Tagesgebet:

Allmächtiger, ewiger Gott,
am heutigen Tag hast du durch deinen Sohn den Tod besiegt
und uns den Zugang zum ewigen Leben erschlossen.
Darum begehen wir in Freude das Fest seiner Auferstehung.
Schaffe uns neu durch deinen Geist, damit auch wir auferstehen und im Licht des Lebens wandeln.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Ostersonntag ( Joh 20, 1-9 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab.
Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.
Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.

Gedanken zum Ostersonntag

Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Christen in Korinth: „Wenn Christus (…) nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos. (…) Wenn wir allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher dran als alle anderen Menschen.“ (1 Kor 15,17.19)
An keiner Stelle in der Bibel finden wir eine Beschreibung darüber, wie Auferstehung vor sich geht. Sie liegt außerhalb unserer Vorstellungskraft und übersteigt die Grenzen von Zeit und Raum. Deshalb lässt sich die Auferstehung Jesu auch nicht wissenschaftlich beweisen. Historisch fassbar ist nicht das Auferstehungsgeschehen an sich, sehr wohl aber seine Auswirkung auf alle, die Jesus als den von Gott Auferweckten erfahren haben.
In einem Text von Barbara Cratzius, der mit „Argumente für Ostern“ überschrieben ist, heißt es: „Aber dass diese Frauen – sie als erste – den Wandel erlebten von Niedergeschlagenheit in Getrostheit und Freude, dass die Jünger ihre ängstlich verschlossenen Türen aufsperrten und die Botschaft weitersagten, von Mund zu Mund, dass sie über Meer und Gebirge auch zu uns gelangt ist mit ihrer verwandelnden Kraft: Das ist das Wunder!“ (Sebastian Schulz in Liturgie konkret)

Dieses Jahr erleben wir ein bedrückendes Osterfest. Wie die Jünger sitzen wir hinter verschlossenen Türen, sollen den Kontakt zu Mitmenschen möglichst vermeiden. Surreal und trostlos erscheint das auf den ersten Blick.
Wenn wir nun meinen, weil wir uns Christen nennen, hätten wir das nicht verdient, wenn wir deshalb mit Gott hadern und in Hoffnungslosigkeit versinken, dann sind wir nach dem Apostel Paulus noch erbärmlicher dran als alle anderen Menschen.
Aber was, wenn wir voll und ganz auf den Auferstandenen setzen? Wenn wir uns die Freude nicht nehmen lassen, dass heute der Tag ist, an dem die Christenheit die Auferstehung Jesu feiern. Wenn wir uns daran erinnern, wie Jesus durch die verschlossenen Türen des Abendmahlssaals mitten unter den Jüngern erschienen ist, mit ihnen gegessen hat und sich von ihnen anfassen ließ?
Wie könnten ihn dann unsere Haustüren aufhalten, was könnte ihn daran hindern, zu uns zu kommen und unsere Herzen mit Freude und Hoffnung zu erfüllen?
Und was kann nicht alles geschehen, wenn Sie wirklich dem Auferstandenen begegnen, ihn heute bei sich spüren, und dann die Frohbotschaft weitersagen, und sei es auch nur über das Telefon oder ein anderes Medium?

Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Osterfest.

Ihr Pfarrer Uwe Stier

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Samstag, 11.04.2020, am Abend: Die Feier der Osternacht

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Tagesgebet:

Gott, du hast diese Nacht hell gemacht durch den Glanz der Auferstehung unseres Herrn.
Erwecke in deiner Kirche den Geist der Kindschaft, den du uns durch die Taufe geschenkt hast, damit wir neu werden an Leib und Seele und dir mit aufrichtigem Herzen dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium der Osternacht  ( 28, 1-10 )

+Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot.
Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.
Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.
Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.

Aus dem Exsultet, dem österlichen Lobgesang:

„Dies ist die Nacht, die unsere Väter, die Söhne Israels, aus Ägypten befreit und auf trockenem Pfad durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat. Dies ist die Nacht, in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat. Dies ist die Nacht, die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben, scheidet von den Lastern der Welt, dem Elend der Sünde entreißt, ins Reich der Gnade heimführt und einfügt in die heilige Kirche. Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.
Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet. O unfassbare Liebe des Vaters: Um den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin! O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden! O wahrhaft selige Nacht, dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen, in der Christus erstand von den Toten. Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: „Die Nacht wird hell wie der Tag, wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben.“ Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt den Frevel hinweg, reinigt von Schuld, gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude. Weit vertreibt sie den Hass, sie einigt die Herzen und beugt die Gewalten.“

Gedanken zum Karsamstag und zur Osternacht

„Seit Wochen scheint es, als sei es Abend geworden. Tiefe Finsternis hat sich auf unsere Plätze, Straßen und Städte gelegt; sie hat sich unseres Lebens bemächtigt und alles mit einer ohrenbetäubenden Stille und einer trostlosen Leere erfüllt, die alles im Vorbeigehen lähmt."
- So treffend beschreibt Papst Franziskus unseren gegenwärtigen Alltag. Still ist es in der Tat geworden. Der heutige Karsamstag lädt uns mehr als in „normalen" Jahren ein, beim Grab Jesu zu verweilen. Die Sprache dieses Tages, die sonst doch ganz von den. letzten Vorbereitungen und Einkäufen für das Osterfest völlig überdeckt wird, ist in diesem Jahr leichter als sonst zu vernehmen - und sie ist eine deutliche Sprache: Jesus ist gestorben.
Für uns. Er ist wirklich gestorben und sein Grab ist mit einem schweren Stein verschlossen worden. Der Karsamstag lädt nicht dazu ein, vorschnelle Antworten zu geben. Auch nicht auf die gegenwärtige Krise. Aber er führt uns mit aller Macht und vielleicht auch schmerzvoll in diesem Jahr an unsere wunden Punkte: In der Gesellschaft und Politik, in unserem Umgang miteinander, mit der Schöpfung und natürlich in unserer Beziehung zu Gott In diesem Jahr haben wir buchstäblich den Ernstfall einer Fastenzeit erlebt und jetzt am Ende dieser vierzig Tage sind wir noch einmal eingeladen, den Aufruf zur Umkehr, zur Erneuerung, zur Bekehrung ernst zu nehmen. Das Coronavirus wird so gleichzeitig zu einer Art von ganz besonderem Exerzitienmeister. Es rüttelt uns aus unserem Alltagstrott auf und zwingt uns, wesentlich zu werden, d h wirklich das in den Blick zu nehmen, was unserem Leben Halt, letzten Halt, zu geben vermag.
Aber der Karsamstag ist nicht nur ein trostloser Tag: An seinem Ende geht er über in die Osternacht. Jesus Christus hat sich als der erwiesen, der durch Gottes Macht selbst den Tod zu besiegen, ja zu töten, imstande ist. Der schwere Stein, den wir getrost als sprechendes Bild für die oft .tonnenschwere Last unserer eigenen Sorgen und Not, unserer Leiden, Trostlosigkeiten und unserer eigenen Sünde und Schuld erkennen dürfen, ist vom Grab wegerollt, das Grab ist leer - so lesen wir es wieder im Evangelium der Osternacht. Es gilt also in diesem Jahr ganz besonders, was uns normalerweise beim Entzünden der Osterkerze am lodernden Feuer, zugerufen wird: „Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der. Herzen."

(Jörg Sauter )

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Samstag, 11.04.2020 – Karsamstag: Tag der Grabesruhe unseres Herrn Jesus Christus

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Der Karsamstag ist ein stiller Tag, ohne liturgische Feier.

Jesus ist wirklich gestorben. Er ist in die tiefste menschliche Not hineingegangen und „hinabgestiegen in das Reich des Todes“. Er hat unserem Tod die Bitterkeit genommen.

Wir wissen, unsere Gemeinschaft mit Christus überdauert den Tod. Christus ist unser Leben und unsere Auferstehung. Das muss in unserem gegenwärtigen Leben sichtbar werden: in der Freude, die aus der Hoffnung und aus der Liebe geboren wird.

Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand kennt den Sohn, nur der Vater. – Und niemand kennt den Vater, nur der Sohn, – und der, dem es der Sohn offenbaren will. Deshalb liebt mich der Vater, – weil ich mein Leben hingebe, – um es wieder zu empfangen. – (Mt 11,27; Joh 10,17)

(Aus dem Schott – Messbuch)

 

 

Freitag, 10.04.2020 – Karfreitag: Die Feier vom Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus

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Gebet:

Gedenke, Herr, der großen Taten,
die dein Erbarmen gewirkt hat.
Schütze und heilige deine Diener, für die dein Sohn Jesus Christus sein Blut vergossen und das österliche Geheimnis eingesetzt hat, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Schriftlesung (Zweite Lesung der Karfreitagsliturgie: Hebr 4, 14-16; 5,7-9)

Lesung aus dem Hebräerbrief.

Da wir nun einen erhabenen Hohepriester haben, der die Himmel durchschritten hat,
Jesus, den Sohn Gottes, lasst uns an dem Bekenntnis festhalten.
Wir haben ja nicht einen Hohepriester, der nicht mitfühlen könnte mit unseren Schwächen,
sondern einen, der in allem wie wir versucht worden ist, aber nicht gesündigt hat.
Lasst uns also voll Zuversicht hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Erbarmen und Gnade finden
und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit!
Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen
Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte,
und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht.
Obwohl er der Sohn war, hat er durch das, was er gelitten hat, den Gehorsam gelernt;
zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.

Segensgebet

Herr, unser Gott,
reicher Segen komme herab auf dein Volk, das den Tod deines Sohnes gefeiert hat und die Auferstehung erwartet.
Schenke ihm Verzeihung und Trost, Wachstum im Glauben und die ewige Erlösung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Passion

Siehe Johannesevangelium Kapitel 18, Vers 1 bis Kapitel 19, Vers 42

Gedanken zum Tag

Wie kann Gott das nur zulassen? Der Karfreitag ist der Tag im Kirchenjahr, der genau diese Frage aufwirft Warum musste Jesus so leiden? Die Antwort, dass er damit unsere Sünden gesühnt und uns mit dem Vater im Himmel versöhnt hat, hilft nur auf den ersten Blick weiter. Denn diese Antwort provoziert nur weitere Fragen. Ist Gott wirklich so rachsüchtig, dass irgendjemand zu Tode gefoltert werden muss, um ihn versöhnlich zu stimmen? Wenn Gott doch allmächtig ist, warum hat er unsere Schuld und Sünde nicht auf eine wesentlich harmlosere Weise beseitigen können?
Wo ist da die angeblich so unendliche Liebe Gottes, wenn er sogar seinen Sohn so leiden lässt? Wenn er uns Menschen liebt, wie kann er es dann zulassen, dass ein Virus die Existenz und wirtschaftliche Grundlage der ganzen Welt ins Wanken bringt? Nutzt es überhaupt, in so einer Situation zu beten. Könnte Gott dieses Virus wirklich von jetzt auf nachher wieder verschwinden lassen?
Ich glaube an den allmächtigen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat: dann könnte er auch bewirken, dass dieses Virus von einem Moment auf den anderen wieder von der Erde verschwindet. Warum tut er es dann nicht? Ist er zwar allmächtig, aber letztlich doch nicht barmherzig, mit anderen Worten ist seine Liebe zu uns nicht unendlich groß? Auch das kann nicht sein, dann wäre er ebenfalls nicht Gott.
Wenn wir in das erste Buch der Bibel, das Buch Genesis, schauen, können wir dort nachlesen, dass Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden, weil sie die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben, letztlich weil sie sein wollten wie Gott.
Natürlich sagt uns die Vernunft, dass wir „den Schöpfungsbericht“ nicht wörtlich nehmen können. Kein Mensch war bei der Erschaffung der Welt dabei. Niemand hätte also je davon berichten können, wie die Welt entstand. Es bleibt aber der Gedanke, dass der Mensch in einer gebrochenen Welt leben muss, weil er nicht nach den Geboten Gottes leben wollte, weil er sich zum Bösen verführen ließ.
Und seit Menschengedenken leben wir in einer Welt, in der es Gewalt, Leid und Tod gibt. Und kein Mensch war je davor verschont, Leid zu erfahren.
Und: sind es nicht gerade die Krisen, die schweren Zeiten, an denen wir wachsen können. Wäre alles perfekt, gäbe es keinen Anlass, etwas zu verbessern, wären wir Menschen perfekt, hätten auch wir kein Entwicklungspotential.
Und auch wenn das keine abschließende Antwort auf die Frage ist, weshalb Gott das Leid in unserer Welt zulässt, ist es letztlich plausibel, dass Gott sich dazu entschieden hat, dieses Leid, das der Mensch durch seine Verführbarkeit zum Bösen in die Welt gebracht hat, mit uns ganz einfach zu teilen. Mit uns zu leiden, und uns die Kraft zu geben, das Leid zu ertragen. Denn sonst würde er uns den freien Willen nehmen müssen, uns in aller Freiheit für das Gute zu entscheiden, oder eben für das Böse.
Der Karfreitag endet in der Katastrophe: der Sohn Gottes wird ermordet, er endet mit der Grablegung. Aber es geht trotzdem weiter. Nach der Katastrophe folgt die Auferstehung, es gibt Hoffnung. Gott wird uns beistehen, auch die gegenwärtige Krise zu überwinden. Und normalerweise gehen wir aus jeder Krise stärker hervor, als wir hineingegangen sind.

(Pfr. Uwe Stier)

Donnerstag, 09.04.2020 – Gründonnerstag: Gedächtnis der Einsetzung der Eucharistie

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Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
am Abend vor seinem Leiden hat dein geliebter Sohn der Kirche das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet.
Gib, dass wir aus diesem Geheimnis die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Evangelium (Joh 13, 1-15 )

+Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.
Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskáriot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern.
Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm:
Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.
Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Gedanken zum Tag

Seit Jahren sinken die Besucherzahlen bei den Gottesdiensten über die Osterfeiertage. Am schwächsten ist der Besuch am Gründonnerstag, am Karfreitag steigert sich das ein bisschen, in der Osternacht ist es noch am besten. Dieses Jahr wird der Gottesdienstbesuch am absoluten Tiefpunkt sein. Die Gottesdienste werden nahezu weltweit ganz ohne Besucher gefeiert.
Für mich ist das symptomatisch. Selbst für viele Katholiken ist die Eucharistie nichts besonders mehr. Für viele ist sie veraltet, austauschbar, schlicht verzichtbar. Diese trockene Hostie soll der Leib Christi sein? Dass Jesus jämmerlich am Kreuz zugrunde gegangen ist, was hat das mit mir zu tun? Leid, Schmerzen, Folter und Tod sind doch bedrückend. Je weniger wir davon hören, umso besser ist es. Auch die Auferstehung Jesu spielt für viele keine Rolle in ihrem Leben. Dieser ominöse Gott, dieses höhere Wesen, an das viele noch glauben, wird mich schon irgendwie erlösen. Dazu brauche ich keine Kirche.
Doch das ändert nichts daran, dass heute Jesus mit dem Abendmahl allen, die ihn als den Sohn Gottes annehmen, die an ihn glauben, ein unermesslich großes Geschenk macht. Jedesmal, wenn Eucharistie gefeiert wird, gibt Jesus sein Fleisch und Blut, er macht sich den Mitfeiernden voll und ganz zum Geschenk. Damit nimmt er bereits den Karfreitag vorweg. Bei der Geißelung, auf dem Kreuzweg und schließlich am Kreuz opfert er seinen Leib und vergießt sein Blut. Damit zeigt er seine Liebe zu jedem von uns, damit erkämpft er für uns die Erlösung, das ewige Leben im Reich Gottes. Diese Liebe soll unser Innerstes, unsere Herzen, erreichen, mit dem Empfang der Kommunion nehmen wir diese Liebe geradezu körperlich in uns auf, verbinden wir uns mit Jesus und seiner Liebe auf unüberbietbare Wiese.
Jesus lebt. Er ist von den Toten auferstanden. Nur deshalb kann er uns über die Grenzen der Zeit hinweg immer wieder neu sein Fleisch und Blut schenken, und so gibt er uns gleichzeitig auch Anteil an seiner Auferstehung, wenn wir sein Opfer in der Eucharistie begehen. Das macht Gott aus: jedes Leid, alles Unheil was wir Menschen nur hervorbringen, er kann es in seiner Liebe zu unserem Heil verwandeln, wir er Brot und Wein in seinen Leib und sein Blut wandelt.
Deshalb wird die katholische Kirche nie aufhören, dieses Geheimnis zu feiern, solange es noch einen Priester auf der Welt gibt. Daran wird kein Mensch und auch kein Virus etwas ändern. Die Liebe Jesu lässt sich nicht aus der Welt vertreiben, die der Vater im Himmel erschaffen hat. Und so hoffe ich, dass Ihre Sehnsucht, Jesus in sich aufzunehmen, heute nicht unerfüllt bleibt, wenn es körperlich nicht möglich ist, dann eben im Geiste.

(Pfr. Uwe Stier)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Mittwoch, 08.04.2020 – Mittwoch der Karwoche

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Tagesgebet

Heiliger Gott,
du hast deinen Sohn der Schmach des Kreuzes unterworfen,
um uns der Gewalt des Bösen zu entreißen.
Gib uns die Gnade, dass auch wir deinem Willen gehorchen
und einst in Herrlichkeit auferstehen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Evangelium vom Tag (Joh 26, 14-25 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.
Da waren sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?
Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.
Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.
Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es.

Gedanken zum Tagesgebet vom Mittwoch der Karwoche

DAS IST DER GIPFEL

Bewegt uns der Kreuzestod Jesu Christi?
Wovon möchten wir erlöst werden?
„Du hast deinen Sohn der Schmach des Kreuzes unterworfen."
So beten wir heute.
Ganz tief hinuntergeworfen hat Gott seinen Sohn.
Er hat ihn auf das Kreuz fallen lassen.
So ist sein Weg ein Kreuzweg geworden.

Zu Betlehem hatte einst dieser Weg begonnen.
Es war ein weiter Weg bis hin zum Kalvarienberg,
zum Ort der Hinrichtungen.

Was ist unsere Erlösung?
Wir brauchen viel Zeit, um zu begreifen,
dass der Tod Jesu mit uns zu tun hat.
„Um uns der Gewalt des Bösen zu entreißen."
So beten wir.

Das ist Erlösung: Von der Macht des Bösen befreit zu werden.
Das ist ein langer Prozess, der weh tut
und der viele Wunden heilt.
Der Prozess Jesu. ist noch nicht zu Ende.
Aber einmal wird er zur Vollendung gelangen.

Wir bitten Gott um die Gnade, dass wir seinen Willen erfüllen.
Dein Wille geschehe!
So beten wir oft und immer wieder.

(Aus: Bruno Rader OSB, Heilige Worte)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Dienstag, 07.04.2020 – Dienstag der Karwoche

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Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
hilf uns, das Gedächtnis des Leidens Christi so zu begehen,
dass wir von dir Verzeihung erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Evangelium vom Tag (Joh 13, 21-33.36-38 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern bei Tisch war, wurde er im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten.
Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte. Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche.
Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es?
Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.
Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald! Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte.
Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht.
Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.
Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen.
Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben.
Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

Gedanken zum Tag

Bei Monsignore Pirmin Spiegel vom Misereorwerk habe ich folgende Gedanken zum Kreuz gefunden, die uns gerade in dieser Passionswoche aufmuntern sollen zum Kreuz aufzublicken – denn im Kreuz ist Hoffnung.
Mut – Zeichen
Die Kreuzesbalken verbinden Welten unseres Menschlichen Daseins. Der horizontale Balken, von links nach rechts, verbindet die Kontinente miteinander, Ost und West, Süd und Nord. Es ist die Welt der Beziehungen von Menschen untereinander. Nachrichten aus aller Welt und aus unserem persönlichen Umfeld zeigen: Es ist nicht alles im Lot, Ausgrenzung und Hunger, Maßlosigkeit und Überfluss zerstören Leben, gefährden Zusammenleben.
Der vertikale Balken, aufgespannt zwischen Himmel und Erde, erinnert an die Einladung untereinander so gesinnt zu sein, wie es dem Leben Jesu entspricht. Gott streckt seine Hand aus, nimmt uns an, so wie wir sind. Es ist an uns, diesen Ruf anzunehmen, dem vertikalen Balken Stabilität im Horizontalen zu geben. Wenn die Beziehungen der Menschen untereinander gestört sind, ist auch die Beziehung zwischen Himmel und Erde gestört.
Fasten heißt, sich neu auszurichten, auf Gott und die Anderen, innerhalb der Möglichkeiten unserer Schöpfung. Jede und jeder kann beitragen zu Stärkung der Gottesbeziehung und für eine andere Gestalt des Zusammenlebens auf unserem Erdplaneten. Mutige Schritte des Vertrauens in Gott und des Gebens durchbrechen die Logik des Konsums und Habenwollens. Fastenzeit: Zeit, andere Wege auszuprobieren. Mein Beitrag, dass die Welt wieder mehr ins Lot kommen kann. So wird greifbar, was wir gemeinsam bezeugen: Im Kreuz ist Hoffnung.

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Montag, 06.04.2020 – Montag der Karwoche

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Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
in unserer Schwachheit versagen wir und sind anfällig für das Böse.
Schau hin auf das Leiden deines Sohnes,
richte uns wieder auf und schenke uns neues Leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium (Joh 12, 1-11 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente, und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren.
Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte: Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte.
Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue. Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch.
Viele Juden hatten erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte.
Die Hohenpriester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten, weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.

Gedanken zum Tagesgebet vorm Montag der Karwoche

IHR NIEDERLAGEN, LOBET DEN HERRN!
Im heutigen Tagesgebet bekennen wir:
Wir Menschen sind schwache Wesen.
Wir sind anfällig für das Böse,
wir verweigern die Liebe.
Betend weisen wir demütig auf das Leiden Jesu hin.
Durch sein Leiden und seinen Tod möge Gott uns aufrichten.
Er-möge uns neues, göttliches Leben schenken.

Gott richtet uns auf, wenn wir gefallen sind.
Jeder Tag bringt uns Stolpersteine der Sünde.
Doch er gibt uns Halt, so dass wir feststehen können.
Wir können das Leben neu erfahren
als Gabe und Geschenk Gottes
Das sind die Früchte unseres Betens und Hoffens.
Denn das neue Leben kann uns nur Gott gehen.

Mit meinen Schwächen, mit meinem Versagen, lobe ich Gott.
Mit meinen Niederlagen und Leiden will ich Gott preisen.
Mit meiner Sehnsucht nach Liebe will ich Gott danken.
Mein ganzes Leben soll Gott loben,
der uns das neue Leben schenkt.
Mein Leben lobe den Herrn, den Toten!
Doch siehe: Er lebt!

(Aus: Bruno Rader OSB, Heilige Worte)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Sonntag, 05.04.2020 – Palmsonntag / Gedächtnis des Einzugs Jesu in Jerusalem / Beginn der Karwoche

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Zur Segnung der Palmzweige:

Allmächtiger Gott,
am heutigen Tag huldigen wir Christus in seinem Sieg
und tragen ihm zu Ehren (grüne) Zweige in den Händen.
Mehre unseren Glauben und unsere Hoffnung,
erhöre gnädig unsere Bitten und lass uns in Christus
die Frucht guter Werke bringen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
deinem Willen gehorsam, hat unser Erlöser Fleisch angenommen,
er hat sich selbst erniedrigt und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.
Hilf uns, dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen
und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem (Mt 21, 1-11)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir!
Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist:
Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.
Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.
Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.

Gedanken zum Tag

Heute ist im Evangelium zu lesen, wie viele Menschen Jesus zujubeln, weil sie in ihm den kommenden König der Juden sehen. Aber am Palmsonntag wird auch die Passion im Gottesdienst vorgelesen. Denn als die Menschen erkennen, dass sein Königreich nicht von dieser Welt ist, da lehnen sie ihn ab, da heißt es: ans Kreuz mit ihm!
Das Ganze erinnert mich an eine Erscheinung unserer Zeit: Heute wird ein Mann, eine Frau, zum Star hochgejubelt, schon morgen wird der oder diejenige in aller Öffentlichkeit geradezu zerfleischt.
Es ist unglaublich: Gott wird Mensch, um seinen Geschöpfen den Weg zu einem glücklichen und gerechten Leben aufzuzeigen, den Weg der Gottesliebe und der Nächstenliebe. Der Weg, seinem Bruder nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal zu vergeben und seine Feinde zu lieben, statt sie zu hassen.
Aber dafür ist die Welt nicht reif. Sie sehnt sich nach weltlichen Dingen. Die Menschen wollen jemandem zujubeln, der irdische Wege beschreitet. Sie wollen einen König, der die Feinde mit Gewalt davonjagt, der zu einem Leben in Sicherheit und Wohlstand verhilft. Einen König, der zuerst an sich und sein Volk denkt. Dass diese Haltung nur zu Leid, Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Tod führt, das will man nicht sehen. Die Bürger von Jerusalem, die heute Jesus zujubeln, werden durch diese Haltung letztlich ernten, dass nur 40 Jahre später Jerusalem zerstört und das Volk Gottes in alle Winde zerstreut wird.
Bis heute sehnen wir uns nach Lichtgestalten, nach Stars, denen wir zujubeln, die wir im wahrsten Sinne des Wortes vergöttern können. Doch unsere Mediengesellschaft bringt das heute ganz schnell zu Tage: Menschen sind nicht perfekt. Wer uns heute als Star erscheint, der hat meist auch Schattenseiten, und die treten dann nur umso deutlicher zutage, je höher er zuvor emporgehoben wurde.
Auch der Palmsonntag hat zwei Seiten: Jubel über den Einzug Jesu in Jerusalem, aber auch die Tränen Jesu, weil diejenigen, die ihm zujubeln, ihn nicht verstehen.
Und die Botschaft des heutigen Tages ist eindeutig: Wer einen weltlichen Herrscher will, wer sich auf die irdischen Dinge verlässt, der wird Leid und Tod ernten. Wer aber Jesus wirklich erkennt, wer auf ihn und seinen himmlischen Vater setzt, wer an ihn glaubt und wer sich auf ihn verlässt, der wird leben.

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Samstag, 04.04.2020 – Samstag der fünften Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Barmherziger Gott,
du wirkst das Heil der Menschen zu jeder Zeit;
in diesen Tagen aber bist du uns besonders nahe.
Trage Sorge für dein Volk, schütze die Getauften
und alle, die sich auf die Taufe vorbereiten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium (Joh 11, 45-57)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit kamen viele der Juden, die zu Maria, der Schwester des Lazarus, gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, zum Glauben an ihn. Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte.
Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen.
Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln. Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten.
Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern.
Das Paschafest der Juden war nahe, und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen.
Die Hohenpriester und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält, soll er es melden.

Gedanken zum Tag

An vielen Stellen im Alten Testament können wir nachlesen, wie sich Gott selbst verpflichtet, Herr seines Volkes zu sein und es zu heiligen. In Jesus Christus hat Gott diese Selbstverpflichtung auf unvorstellbare Weise eingelöst. Unvorstellbar gerade für die Pharisäer und Schriftgelehrten, denen Jesu Hirtendienst am Volk ein Dorn im Auge ist, denen seine Lehre unerträglich vorkommt und den sie sterben lassen wollen.
Das schlägt der Hohepriester jenes Jahres vor, und dies wird ihm vom Evangelisten Johannes als prophetische Eingebung ausgelegt.
Der Evangelist holt noch weiter aus: Nicht nur für das Volk stirbt Jesus, sondern für alle versprengten Kinder Gottes, die er sammeln will. Wir Getauften sind Gesammelte und jetzt um den Gekreuzigten und Auferstandenen Versammelte. Wir sind stellvertretend da, für alle Menschen, weil alle Menschen Kinder Gottes sind. Wir Getauften haben unsere Kindschaft Gottes ausdrücklich bejaht und freuen uns, dass wir uns in der Heilsgnade Gottes lebend wissen und sind dankbar, dass Gott sein Heil allen anbietet und schenkt.

(Magdalena Widmer in Liturgie konkret)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Freitag, 03.04.2020 – Freitag der fünften Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Barmherziger Gott,
wir haben aus menschlicher Schwachheit gefehlt
und können aus eigener Kraft dem Netz der Sünde nicht entrinnen.
Komm uns in deiner Güte zu Hilfe und befreie uns von aller Schuld.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag ( Joh 10, 31-42 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen.
Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen?
Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.
Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?
Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin.
Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem Zugriff.
Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er.
Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr.
Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

Gedanken zum Tag

Auch im heutigen Evangelium – wie im gestrigen – wollen die Schriftgelehrten Jesus wegen Gotteslästerung steinigen: „Du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.“ Tatsächlich gibt es viele Menschen, die sich selbst zu Gott machen und dadurch Verheerendes anrichten. Solche Größenwahnsinnige sind im Stand, eine Maschinerie in Gang zu setzen, die eine Spur von Verwüstung, Vernichtung und Tod nach sich zieht. Ganz anders Jesus; er setzt sich immer und überall für das Leben und Überleben der Menschen ein, die ihm begegnen.
Zwischen dem gestrigen und dem heutigen Evangeliumsabschnitt liegt die Erzählung der Blindenheilung eines Blindgeborenen. Die Schriftgelehrten sind blind, weil sie den Werken Jesu nicht glauben, nicht sehen oder nicht wahrhaben wollen, wie er heilsam, aufrichtend, Lebensfreude schenkend und Zukunft eröffnend durchs Land zieht. Und sie sind nochmals blind, weil Gott nur so sein darf, wie sie ihn sich vorstellen, wie sie gelehrt wurden. Sie verschließen sich dem wahren Gottesbild, das Jesus ihnen zeigen will. Die Steine in ihrer Hand weisen hin auf ihre innere Versteinerung, Blockierung und Hartherzigkeit. Jesus entzieht sich ihrem Zugriff.
In einer Woche, am Karfreitag, hören wir, wie die Schergen in ihrer blinden Wut Jesus den Prozess machen. In diesem Prozess sehen wir Jesus als König mit purpurnem Spottmantel und Dornenkrone, dem schließlich noch das Kreuz aufgebürdet wird. Es ist zu hoffen, dass dieses Bild den Menschen Augen und Herzen öffnet für die verborgene göttliche Liebe, die sich letztlich in diesem Drama offenbaren will. Gott in seiner Liebe ist nicht blind. Er sieht unverblümt, was da geschieht und steigt sogar in den Tod hinab, um alles, wirklich alles in der tiefsten Tiefe mit seiner unendlichen Barmherzigkeit zu umfassen und verwandelt ans Licht zu heben.

(Magdalena Widmer in Liturgie konkret)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Donnerstag, 02.04.2020 – Donnerstag der fünften Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
erhöre unser Gebet und beschütze uns,
denn wir setzen unsere ganze Hoffnung auf dich.
Reinige uns von aller Sünde und hilf uns, in deiner Gnade zu leben,
damit wir Erben deiner Verheißung werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag (Joh 8, 51-59 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes        

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden:
Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen.
Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist gestorben, und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus?
Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott.
Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest. Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich.
Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?
Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel.

Gedanken zum Tagesgebet vom Donnerstag der fünften Fastenwoche

HEILIGE ZEITEN SIND DAS!

Wirkt Gott unser Heil?
Warum ist unser Leben so schwer?
Gott aber will uns nahe sein.
das ist tröstlich.

Und es gibt immer noch die heiligen Zeiten.
Es sind Zeiten der Nähe zum Schöpfer.
Es ist trostvoll, zu wissen, dass Gott da ist.
ich rufe. Und Gott hört mich.
Er trägt Sorge für sein Volk,
Das drücken wir heute im Gebet aus.
Er macht sich Sorgen um alle Menschen
und um seine Kirche.
Denn diese macht ihm Sorgen, bei Gott!

„Gib mir deine Sorgen!"
Das sagt Gott zu seiner Kirche.
Das sagt Gott auch zu mir

{Aus: Bruno Rader OSB, Heilige Worte)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Mittwoch, 01.04.2020 – Mittwoch der fünften Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Barmherziger Gott,
du selber weckst in uns das Verlangen, dir zu dienen.
Heilige uns durch Werke der Buße, erleuchte und stärke uns,
damit wir treu den Weg deiner Gebote gehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag ( 8, 31-42 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes        

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten:
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien.
Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden?
Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus. Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.
Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.
Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham. Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. Ihr vollbringt die Werke eures Vaters.
Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott.
Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt.

Gedanken zum Tag

Ist es Ihnen aufgefallen? Es sind die Juden, die an Jesus glauben, zu denen er spricht. Ich habe erst einmal in der Bibel nachgeschlagen, ob da kein Druckfehler vorliegt, ob es nicht heißen müsste: die nicht an ihn glauben.
Aber es sind tatsächlich Juden, die zum Glauben an Jesus gefunden haben. Doch es geht ganz schnell. Eben glauben sie noch an ihn, und kurze Zeit später sagt ihnen Jesus auf den Kopf zu, dass sie ihn umbringen wollen.
Offenbar empört sie das, was Jesus ihnen sagt so sehr, dass sie von Anhängern Jesu zu seinen erklärten Gegnern werden, die ihm nach dem Leben trachten.
Wie kann er sagen, sie seien nicht frei? Sie sind doch treu glaubende Juden, Kinder Abrahams und damit Mitglieder des auserwählten Volk Gottes.
Letztendlich geben sie Jesus durch ihre Empörung recht. Sie sind nicht frei. Sie sind Sklaven der Sünde, wie Jesus es ausdrückt. Es kann keine Rede davon sein, dass sie Gott mit ganzem Herzen und aller Kraft lieben, und ihren Nächsten wie sich selbst. Daran hindert sie zumindest ihr Stolz. Sie wollen nicht sehen, wie klein sie eigentlich gegenüber Gott sind, dass sie keinen Grund haben, stolz zu sein. Ist es etwa ihr Verdienst, dass sie von Abraham abstammen? Sind sie etwa nicht gefangen in ihrem Umfeld, ihrer Erziehung, ihrer Gewohnheiten? Jedenfalls bringen sie es nicht fertig, die Worte Jesu in der Offenheit aufzunehmen, die eigentlich angemessen wäre.
Wie oft bekomme ich zu hören: Wir sind doch getaufte und gefirmte Christen und damit Gottes geliebte Kinder. Da gebührt uns doch ein ganz besonderer Respekt. Und eigentlich begehen wir doch keine Sünden. Wir sind doch im Großen und Ganzen in Ordnung, so wie wir sind. Wir stehlen nicht und bringen niemanden um. Wie kann die Kirche uns immer klein machen wollen, da geht es doch nur darum, Ängste zu schüren und die Macht der Kirche zu vergrößern.
Sicher, das macht uns noch nicht zu erklärten Gegnern Jesu, die ihm nach dem Leben trachten. Und doch: Ist es nicht von Anfang an Lehre der Kirche, dass Jesus das Kreuz auf sich genommen hat für die Sünden aller Menschen, also auch für unsere Sünden, für meine. Werde ich durch die vielen kleinen und größeren Lieblosigkeiten, die mir Tag für Tag unterlaufen, nicht auch zum Mörder Jesu?
Ein Gedanke, der mir jedenfalls sagt, dass ich keinen Grund habe, mit dem Finger auf die Zeitgenossen Jesu zu zeigen, dass ich keinen Grund habe, auf meine Erfolge stolz zu sein. Dass ich gut daran tue, mich dem Gebet des Zöllners anzuschließen, der nach einem Gleichnis Jesu gleichzeitig mit einem Pharisäer in den Tempel gegangen ist: Gott sei mir Sünder gnädig.

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Dienstag, 31.03.2020 – Dienstag der fünften Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Gütiger Gott,
schenke uns Beharrlichkeit und Ausdauer auf dem Weg deiner Gebote,
damit auch in unseren Tagen viele Menschen zu dir finden
und deine Kirche dir immer eifriger dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium (8,21-30 )

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes        

In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.
Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen?
Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.
Da fragten sie ihn: Wer bist du denn?
Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt.
Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte.
Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.
Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn.

Gedanken zum Tag

Papst Johannes XXIII stellte Regeln der Gelassenheit auf, um die großen Herausforderungen, die an ihn gestellt wurden zu bewältigen. Diese Regeln sprechen von persönlichem Glück, von seelischem Gleichgewicht, von Zeitplanung, von der Freude am Schönem, von der Bekämpfung der Angst. Im Gegensatz zu vielen heutigen „Lebenshilfen“ beschränken sich die Regeln nicht darauf, allein glücklich zu werden, sondern zeigen einen Weg, auch anderen Gutes zu tun. Sie vermitteln ein Programm von Bescheidenheit und Demut, was wir im heutigen Denken oft vermissen. Und vor allem liegt der Schlüssel im Erfolg der Regeln im Vertrauen auf Gott und nicht auf eigene Kräfte.

Heute, nur heute …

…      werde ich mich bemühen den Tag zu leben, ohne die Probleme meinesLebens auf einmal lösen zu wollen.
…      werde ich auf ein zurückhaltendes Auftreten achten, ich werde niemanden kritisieren, ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern – nur mich selbst.
      werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin – nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.
    werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich meinen Wünschen anpassen.
     werde ich 10 Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen, wie die Nahrung für das leibliche Leben notwendig ist, so ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.
     werde ich eine gute Tat vollbringen und ich werde es niemanden erzählen.
     werde ich etwas tun wozu ich eigentlich keine Lust habe, sollte ich es als eine Zumutung empfinden, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt.
     werde ich ein genaues Tagesprogramm aufstellen, vielleicht halte ich mich genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten, vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.
…      werde ich fest daran glauben – selbst wenn die Umstände mir das Gegenteil zeigen sollten, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst  niemanden auf der Welt.
     werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist, und an die Güte zu glauben

Maria Brodowski

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

 

Montag, 30.03.2020 – Montag der fünften Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Barmherziger Gott,
in deinem Sohn hast du uns die Fülle des Segens geschenkt.
Gib uns Kraft, unsere sündhaften Gewohnheiten abzulegen
und in der neuen Wirklichkeit zu leben,
damit einst die Herrlichkeit deines Reiches an uns offenbar wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium (8, 1-11)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes        

In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es.
Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du?
Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen:
Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.
Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem Anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt?
Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

Gedanken zum Tag

Keine Frage: die Frau ist schuldig. Sie wurde auf frischer Tat ertappt. Da helfen keine Ausflüchte oder Rechtfertigungsversuche. Auch das Gesetz ist eindeutig. Frauen, die beim Ehebruch ertappt werden, müssen gesteinigt werden. Eigentlich wäre das auch die Strafe für den beteiligten Mann. Wenn die Schriftgelehrten und Pharisäer nur die Frau zu Jesus bringen, hat das also schon zur Zeit Jesu einen faden Beigeschmack.
Worin liegt nun die Falle, die man Jesus stellt? Die Pharisäer und Schriftgelehrten sind recht raffiniert. Jesus predigt nicht nur Nächstenliebe, diese Liebe soll sich auch auf die Feinde erstrecken. Fehler und Verfehlungen solle man verzeihen, nicht nur einmal, sondern siebenundsiebzigmal. Doch das sieht das Gesetz des Mose nicht vor. Wie Jesus sich auch entscheidet, man wird es gegen ihn wenden. Entweder ruft er vor Zeugen dazu auf, das Gesetz zu missachten, und die Frau zu verschonen, oder aber er setzt sich selbst in Widerspruch zu seinen eigenen Lehren.
Doch Jesus geht nicht in die Falle. Er lenkt den Blick auf die Ankläger und Zeugen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.
Was bewegt die Fallensteller dazu, einfach wegzugehen? Sind sie wirklich einsichtig geworden, dass es nicht richtig ist, über andere zu urteilen, oder ist es die Angst, was Jesus über den zu sagen hätte, der von sich behauptet, ohne Sünde zu sein, und den ersten Stein wirft? Schließlich hat Jesus ja sofort erkannt, worum es ihnen eigentlich ging. Er hat ihre dunklen Absichten sofort durchschaut. Eine Antwort auf diese Frage erhalten wir nicht.
Auch der anschließende Dialog zwischen Jesus und der Frau ist interessant. Oft ist zu lesen, dass Jesus der Frau vergebe. Aber stimmt das wirklich?
Die Frau verliert kein Wort des Dankes oder der Reue. Sie steht schlicht da und beantwortet die Frage Jesu, ob sie denn keiner verurteilt habe. Doch anders als in anderen Fällen sagt Jesus nichts davon, dass der Frau ihre Sünden vergeben seien. Auch er verurteile sie nicht, sagt er stattdessen und gibt ihr auf, künftig nicht weiter zu sündigen. Er, der Sohn Gottes, hätte das Kriterium erfüllt, er hätte mit Fug und Recht den ersten Stein werfen können. Doch er gibt der Frau eine neue Chance. Er schreibt sie nicht ab, er gibt ihr die Gelegenheit, es künftig besser zu machen.
Und das ist das eigentlich tröstliche für uns. Egal, welche Fehler wir auch machen. Gott schreibt uns nicht ab, Er gibt uns immer wieder die Chance, es künftig besser zu machen. Ja noch mehr, wenn wir Reue zeigen und ernsthaft versuchen, uns zu bessern hat er uns mit dem Sakrament der Beichte die Möglichkeit gegeben, immer wieder ganz neu anzufangen. Mit der Lossprechung haben wir die Gewissheit, dass Gott uns vergibt. Wie schade, dass das kaum jemand nutzt, selbst wenn es nicht wegen der Corona-Krise derzeit nicht möglich ist, zu beichten.

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

 

 

 

Sonntag, 29.03.2020 – Fünfter Fastensonntag (Fastenaktion Misereor)

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Tagesgebet

Herr, unser Gott,
dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem Tod überliefert.
Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner Gnade aus ihr leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Sonntag (Joh 11, 3-7.17.20-27.33b-45)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus.
Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen.
Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.
Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?
Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Jesus war im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?
Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.
Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast.
Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen!
Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

Gedanken zum Tag

Was für ein Evangelium am heutigen 5. Fastensonntag.

Dabei könnte man meinen, dass es genau auf unsere Situation passt. Zunächst die Tatsache, dass Jesus sich auf den Weg macht, um zu helfen. Kaum angekommen muss er sich Vorwürfe anhören:
Herr wärest du hier gewesen, wäre unser Bruder nicht gestorben und dann die Aussage Martas, der Schwester des verstorbenen Lazarus, die aus einem tiefen Glauben heraus kommt:
„Aber auch jetzt weiß ich, alles worum du Gott bittest, wird Gott dir geben und wenig später wird sie sagen: Ja, Herr ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes der in die Welt kommen soll.
Dann der Besuch Jesus am Grab und eine ungewöhnliche menschliche Reaktion, er weint, so dass es sogar die Juden sahen.
Einige hatten Verständnis, andere hatten nur Hohn und Spott übrig, als sie sagen: Hätte er dies nicht verhindern können!
Dies wiederum erregte Jesus, er geht zum Grab und kommt wieder ins Gespräch mit Marta, weil sie Zweifel hat, dass Jesus noch etwas an der Situation ändern kann. Sie macht ihm deutlich, dass ihr Bruder bereits vier Tage tot ist.
Jesus gibt ihr zur Antwort: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen. Da nahmen sie den Stein weg und Jesus befreite seinen Freund Lazarus aus der Fessel des Todes.
Wenn wir dieses Evangelium lesen wird uns deutlich, dass der Glauben uns zu Gott führen kann. Jesus macht es deutlich, wenn er zu Marta sagt: „Wer an mich glaubt …. „
Wenn wir uns heute schwer tun zu glauben, dann hat das sicher vielfältige Ursachen.
Ein Grund ist bestimmt, dass man die Worte Jesu lieber tabuisiert, nicht darüber sprechen möchte, damit man keine Konsequenzen daraus ziehen muss.
So möchte ich sie, ganz besonders in der jetzigen Zeit einladen, mehr über Jesu Botschaft zu sprechen, denn nur wenn man darüber spricht, bekommt man neue Horizonte und der ein oder andere auch eine neue Sicht. Jesus kann es nicht allen Menschen recht machen – wir auch nicht.
Aber im Vertrauen auf Gott und seine Liebe kann Jesus heilen.

Es wünscht ihnen allen einen gesegneten Sonntag

Ihr

Diakon Thomas Vogler

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Samstag, 28.03.2020 – Samstag der fünften Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Barmherziger Gott,
lenke du selbst unsere Herzen zu dir hin;
denn ohne deine Hilfe können wir dir nicht gefallen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag (Joh 7, 40-53)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes        

In jener Zeit sagten einige aus dem Volk, als sie diese Worte hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte?
So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen.
Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?
Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen.
Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es.
Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut?
Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus Galiläa.
Dann gingen alle nach Hause.

Gedanken zum Tagesgebet vom Samstag der vierten Fastenwoche:

GOTT IST IMMER ZU HABEN

Gott schenkt uns in Jesus Christus neues Leben.
Er gibt uns Menschen die Fülle des Lebens.
Er ist einfach da für uns, wenn wir ihn brauchen.
Doch unser Glaube an Gott und an seine Liebe
steht auf schwachen Beinen.
Zu oft spüren wir nichts von Gott und seiner Liebe.
Doch, wäre ich da nicht total überfordert,
würde ich Gottes Nähe ständig spüren?
Unsere Bitte heute zeigt uns. Wer und wie wir sind.
Wir sind zu schwach für das Gute,
aber wir sind stark genug, das Böse zu tun.
Die Sünde wird unser Leben begleiten.
Denn wir verweigern immer wieder die Liebe.

Obwohl wir es nicht tun wollen und sollen.
denn wir mühen uns ja, die Sünde abzulegen.
Doch zu tief sitzt in uns das Böse.
In unserer Verlorenheit ist Gott unsere ganze Hoffnung.
Er hilft uns in eine neue Wirklichkeit hinein.
Wie wir ein neues Kleid, das wir anziehen
und nicht mehr ausziehen wollen, weil es uns passt.
Gott selbst ist diese neue Wirklichkeit,
die wir nur erahnen können.
Doch wir gehen auf sie zu,
auch wenn wir jetzt noch Sünder sind.
Wir werden leben im Lichtschein Gottes,
der im Kommen ist.
Und einmal wird er ganz da sein.
Und wir werden in ihn sein.
Und um dieses Reich Gottes
in Frede und Liebe beten wir:
Heute und immer wieder.

(Aus: Bruno Rader OSB, Heilige Worte)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Freitag, 27.03.2020 – Freitag der vierten Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Barmherziger Gott,
du kennst unsere Schwachheit und unsere Not.
Doch je hinfälliger wir sind, umso mächtiger ist deine Hilfe.
Gib, dass wir das Geschenk dieser Gnadenzeit freudig und dankbar annehmen
und dein Wirken in unserem Leben bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag (Joh 7, 1-2.10.25-30)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten. Das Laubhüttenfest der Juden war nahe.
Als seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich. Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen? Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt.
Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat.
Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

Gedanken zum Tag

Die folgende Geschichte soll uns zeigen, wie gut es tun kann, Liebe zu erfahren und zu verschenken.

„Das perfekte Herz“

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, was sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter mit seinem schönen Herzen.
Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: “Nun, Dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines.” Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken, genauer an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten.
Die Leute starrten ihn an. Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie? Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: “Du musst scherzen”, sagte er, “Dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und Deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.”
“Ja”, sagte der alte Mann, “Deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit Dir tauschen.
Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten.
Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen.
Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?”
Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an.
Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.
Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen.
Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.

Ihre Maria Brodowski

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Donnerstag, 26. März 2020 – Donnerstag der vierten Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Gütiger Gott,
heilige uns in dieser Zeit der Buße.
Gib uns Kraft zu guten Werken und Ausdauer in der Beobachtung deiner Gebote,
damit wir fähig werden, das Osterfest mit reinem Herzen zu feiern.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag (Joh 5, 31-47)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden:
Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt.
Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet. Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen.
Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat. Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen, und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat.
Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben.
Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen.
Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt?
Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?

Gedanken zum Tag

„Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen.“
Was für ein hartes Urteil! Ihr habt die Liebe Gottes nicht in euch. Eigentlich wollt ihr mit Gott nichts zu tun haben, denn sonst würdet ihr an mich glauben, mich als den Sohn Gottes annehmen und auf meine Worte hören. Ihr aber rennt lieber allen möglichen Irrlehrern und Verführern nach.
Was würde Jesus heute wohl sagen, wenn er im Radio zu uns sprechen würde (Auf dem Marktplatz oder in der Kirche hätte es derzeit ja nur wenig Sinn)?
Mit dem Finger auf andere zu zeigen ist bekanntlich leicht. Die Fastenzeit lädt uns ein, besser auf uns selber zu schauen, ehrlich zu uns zu sein.
Die Fragen, die das heutige Evangelium heute an jeden von uns stellt lauten also: Woran zeigt es sich, dass ich die Liebe Gottes in mir habe? Nehme ich Jesus an, oder lehne auch ich ihn ab? Ist Jesus für mich das Maß, an dem ich mich orientiere? Ist es für mich das Wichtigste, nach seinen Worten, seiner Lehre zu leben und zu handeln, oder habe ich andere Prioritäten?
Für viele unserer Mitmenschen sind bereits solche Fragen anrüchig. Woher soll ich wissen, was Jesus gesagt und gelehrt hat, bekommt man da oft zu hören, oder, es ist doch intolerant, den christlichen Glauben als den einzig richtigen zu verkünden. Gott zeigt sich doch auch in den anderen Religionen, ihm kann ich doch auch in jedem Mitmenschen und in der Natur begegnen. Daher ist Sache jedes einzelnen, was er glauben will oder auch nicht.
Was da im Kleide der Toleranz und Menschlichkeit einherkommt, ist letztlich nichts anderes, als jeden Menschen und damit letztlich sich selbst zum Gott zu erheben, in jedem Falle liegt darin die Ablehnung Jesu. Denn nicht Gott, sondern jeder Mensch entscheidet dann selbst, was gut und richtig ist, was Gottes Wille ist.
Und diese Haltung zeigt auch, dass man es Jesus und dem Vater im Himmel nicht mehr zutraut, dass er wirklich lebt und existiert, dass er noch heute bei uns ist und uns noch heute etwas zu sagen hat. Sicher, es ist nicht immer leicht, die Stimme Gottes zu hören, zu erkennen, dass er da ist, und dann auch zu verstehen, was er uns sagen will. Aber wer das gar nicht erst versucht, dem wird es auch nicht gelingen.
Und so möchte ich Sie einladen, diese besondere Situation zu nutzen. Wenn Sie jetzt nicht die Zeit zum Lesen in der Bibel und zum Gebet finden, wann dann?

(Pfr. Uwe Stier)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Mittwoch, 25.03.2020 - Hochfest der Verkündigung des Herrn

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Tagesgebet

Gott, du bist groß und unbegreiflich.
Nach deinem Willen ist dein ewiges Wort im Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden.
Gläubig bekennen wir, dass unser Erlöser wahrer Gott und wahrer Mensch ist.
Mache uns würdig, Anteil zu erhalten an seinem göttlichen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Evangelium vom Hochfest (Lk 1, 26-38)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Gedanken zum Tag

In genau 9 Monaten werden wir wieder Weihnachten feiern. Wenige Tage vor der Karwoche, in der wir dem Leiden und Sterben Jesu gedenken sollen, lenkt die Kirche unseren Blick auf seine Empfängnis. Mit Marias „mir geschehe wie du gesagt“ war die Menschwerdung Gottes zur Realität geworden, damit hat ein ganz neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte und gleichzeitig ein neues Kapitel in der Beziehung zwischen Gott und den Menschen begonnen.
Eigentlich hatte Maria ganz andere Pläne: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ Doch das stellt sie hintan, sie lehnt sich gegen den Willen Gottes nicht auf, sondern tut, was er von ihr erwartet. Und mit dieser Haltung schafft sie die Grundlage dafür, dass sie jetzt schon seit 2000 Jahren als Mutter Gottes verehrt wird, und gewinnt das ewige Leben bei Gott. Gleichzeitig eröffnet sie damit allen Menschen die Chance auf Erlösung, damit reißt sie die Pforten des Himmels ganz weit auf.
Niemand von uns hat es kommen sehen. Wir hatten ganz andere Pläne, als das Osterfest in den eigenen vier Wänden zu verbringen und dabei möglichst jeden direkten Kontakt mit unserer Familie, soweit wir nicht mit ihr unter einem Dach leben, unseren Freunden und Bekannten zu vermeiden. Für viele wird es ein einsames Osterfest werden.
Doch das heutige Hochfest macht Hoffnung. In neun Monaten ist Weihnachten, egal, was diese neun Monate auch bringen werden. Niemand weiß heute, wie er dann Weihnachten feiern wird. Aber diese schwere Zeit der Isolation wird vorübergehen. Die Menschheit hat schon viele Seuchen, Kriege und Naturkatastrophen überstanden. Weihnachten wird kommen, ebenso bessere Zeiten.
Ist es Gottes Wille, dass dieses Virus auf Menschen übertragen wurde und sich binnen weniger Wochen und Monate auf der ganzen Welt verbreitet? Will er uns dadurch etwas sagen oder uns gar bestrafen? Ich weiß es nicht. Das sind Fragen, die uns letztlich nur Gott beantworten kann, und ich glaube keinem Menschen, der behauptet, die Antworten zu kennen. Viel wahrscheinlicher erscheint es mir jedenfalls, dass wir Menschen es wieder einmal ganz alleine verbockt haben. Hätten nicht Menschen Prestige, Renommee, wirtschaftlichen und anderen Interessen nicht wieder einmal den Vorrang eingeräumt, wie leicht hätte das Virus schon viel früher eingegrenzt werden können.
Aber sei es, wie es wolle, mit Gott zu hadern, mit ihm zu schimpfen oder ihn zu beschuldigen, mag einen kleinen Moment Erleichterung bringen, letztlich aber nicht helfen. Aber sich ihm zuzuwenden, mit ihm zu reden, unser „mir geschehe“ zu sprechen, das wird letztlich Hilfe bringen. Dann werden wir nicht alleine sein an Ostern und erst recht nicht an Weihnachten, dann werden wir auch nie die Hoffnung verlieren, denn wir werden nie tiefer fallen können als in die gütige und liebende Hand Gottes.

(Pfr. Uwe Stier)

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Dienstag, 24.03.2020 – Dienstag der vierten Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Barmherziger Gott,
diese heilige Zeit der Buße und des Gebetes
mache unsere Herzen bereit, die Ostergnade zu empfangen
und das Lob des Erlösers zu verkünden,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Evangelium vom Tag (Joh 5, 1-16)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch Betesda.
In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war.
Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein.
Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh! Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat.
Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen. Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh?
Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte.
Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt.
Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte.

Gedanken zum Tag

In diesen Tagen meinen viele, man sollte mehr beten, damit Gott all das von uns abwendet, was uns bedroht.
Was ist das Gebet, haben meine Schüler mich immer wieder gefragt. Sie ließen sich nicht abspeisen mit der Antwort: „Das Gebet ist ein Sprechen mit Gott, es ist wie ein Telefonat, wobei nur einer spricht und das bin ich, eine Antwort erhalte ich nicht.
Doch dann warf ich immer wieder ein, beten tut gut, ich komme zur Ruhe, darf jemanden etwas sagen auch wenn ich ihn nicht sehe, ich bin nicht allein, viele sind mit mir auf dem gleichen Weg, weil sie an Gott glauben. Daraufhin kam immer die Antwort: „Kann ich an etwas glauben, das ich nicht sehe?“
Ja in dieser Zeit müssen auch wir auf schmerzliche Art glauben, dass es diesen Virus gibt. Er ist nicht sichtbar aber dennoch da, er zerstört, tötet und macht uns Menschen oft handlungsunfähig. Aber wir sehen auch Menschen, die sich für Menschen einsetzen, die für den anderen da sind, die sich bemühen, ohne auf sich selbst zu achten. Sie schenken Liebe, die Jesus als Nächstenliebe bezeichnet.
In diesem Handeln können wir Gott erkennen, er ist gegenwärtig in der Liebe der Menschen, in der Achtung, die Menschen vor anderen haben, um sie nicht in Gefahr zu bringen.
Als Christen sollten wir gerade in dieser Zeit zeigen, dass Gott in uns ist und wir seine Liebe weitertragen, denn Liebe trägt!
Im Bewusstsein, dass wir auf Gottes Segen in diesen Zeiten besonders angewiesen sind, möge er sie alle begleiten, behüten, beschützen und tragen.

Es grüßt Sie herzlich ihr
Diakon Thomas Vogler

Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

 

Montag, 23.03.2020 – Montag der vierten Woche der Fastenzeit

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Tagesgebet

Allherrschender Gott,
du schenkst uns im österlichen Geheimnis jenes wunderbare Leben,
das die Welt unablässig erneuert.
Lass das Werk deiner Gnade in der Kirche mächtig werden
und gib ihr alles, was sie in dieser Zeit braucht.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium vom Tag (Joh 4, 43-54)

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit ging Jesus von Samaria nach Galiläa.

Er selbst hatte bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht geehrt. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest gekommen.

Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben.

Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt.

Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen. Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus.

So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen war.

Gedanken zum Tagesgebet:

WAS DIE KIRCHE BRAUCHT

Ist Gott tatsächlich ein Herrscher, ein König?
Oder begegnet er uns doch ganz anders?
Ist Christus wirklich ein König und ein Sieger?
Sieht ein Heiland und Retter wirklich so aus?
Er schenkt uns alles, was er ist und was er hat.
Er schenkt uns seine Liebe.
Das ist eine Liebe, die die Welt verändern kann.
Im österlichen Geheimnis,
im Tod und in der Auferstehung Christi
vollzieht sich jenes wunderbare Leben,
von dem heute die Rede ist.

Deshalb sagen wir immer wieder:
,,Deinen Tod, o Herr, verkünden wir,
und deine Auferstehung preisen wir,
bis du kommst in Herrlichkeit!"
Möge das Werk der Gnade ausschreiten!
Wir möchten im Glauben und in der Liebe wachsen.

Die Kirche hat keinen Sinn,
wenn nicht Christus in ihr wäre.
Gott gibt der Kirche alles,
was sie in dieser Zeit braucht.
Was braucht sie?
Sind es Menschen. die um Liebe ringen?

Die Kirche lebt von ihrem Erlöser und Heiland.
Sie lebt aus seinem Wort und seinem Geist.
Sie lebt aus den heiligen Zeichen der Sakramente.
Und ich bin ein kleiner Teil dieser Gemeinschaft.
Das zu wissen, ist gut.

(Aus: Bruno Rader OSB, Heilige Worte)


Einladung zur geistigen Kommunion:

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“